Zeitschrift für slavische Philologie, Količina 4

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Markert & Petters., 1927
 

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Stran 317 - Mitternacht heiliges Grauen Bang durch die dunklen Wälder hinschleicht, Und die Büsche gar wundersam schauen, Alles sich finster, tiefsinnig bezeugt : Wandelt im Dunkeln Freundliches Spiel, Still Lichter funkeln Schimmerndes Ziel. Alles ist freundlich wohlwollend verbunden, Bietet sich tröstend und trauernd die Hand, Sind durch die Nächte die Lichter gewunden, Alles ist ewig im Innern verwandt.
Stran 306 - Ich erinnre mich aus meiner Kindheit, daß uns die weite Natur mit ihren Bergen in der Ferne, mit dem hohen gewölbten blauen Himmel, mit den tausend belebten Gegenständen wie mit einem gewaltigen Entsetzen ergreifen kann; dann streift der...
Stran 308 - Gedankenlos zog er eine hervorragende Wurzel aus der Erde, und plötzlich hörte er erschreckend ein dumpfes Winseln im Boden, das sich unterirdisch in klagenden Tönen fortzog und erst in der Ferne wehmütig verscholl. Der Ton durchdrang sein innerstes Herz, er ergriff ihn, als wenn er unvermutet die Wunde berührt habe, an der der sterbende Leichnam der Natur in Schmerzen verscheiden wolle.
Stran 314 - Ist nicht jeder, auch der verworrenste Traum, eine sonderliche Erscheinung, die auch ohne noch an göttliche Schickung dabei zu denken, ein bedeutsamer Riß in den geheimnisvollen Vorhang ist, der mit tausend Falten in unser Inneres hereinfällt?
Stran 315 - Meine Mutter aber neigte sich mit ihrem schönen, bleichen Gesicht und den großen Augen freundlich über mich, daß ihre Locken mich ganz umgaben, zwischen denen ich draußen die Sterne und den stillen Schnee durchs kleine Fenster hereinfunkeln sah. Seitdem, so oft ich eine klare, weitgestirnte Winternacht sehe, bin ich immer wieder wie neugeboren.
Stran 314 - Diese ganze stille Zeit liegt weit hinter all dem Schwalle der seitdem durchlebten Tage, wie ein uraltes, wehmütig süßes Lied, und wenn mich oft nur ein einzelner Ton davon wieder berührt, faßt mich ein unbeschreibliches Heimweh, nicht nur nach jenen Gärten und Bergen, sondern nach einer viel ferneren und tieferen Heimat, von welcher jene nur ein lieblicher Widerschein zu sein scheint.
Stran 314 - Der Mond stand in mildem Glänze über den Hügeln und ließ wunderliche Träume in allen Kreaturen aufsteigen. Selbst wie ein Traum der Sonne, lag er über der in sich gekehrten Traumwelt und führte die in unzählige Grenzen geteilte Natur in jene fabelhafte Urzeit zurück, wo jeder Keim noch für sich schlummerte und einsam und unberührt sich vergeblich sehnte, die dunkle Fülle seines unermeßlichen Daseins zu entfalten.
Stran 314 - Geschaffenen, uns aufgegangen, die Fülle der Dinge hält sie in sich beschlossen, ewig ruhend, ewig tiefen Ernstes sinnend, in lautloser Stille harrend, hat sie ihre Sternenschleier durch die Unendlichkeit gebreitet ; sie wallen und spielen von Himmelslüften leicht bewegt, unter ihnen schlafen die Kräfte leisen Schlaf, in ihrem Arme ruht die Geschichte, Tod und Leben sind wie das Kreisen eines Sonnenstäubchens in Schatten und Licht in ihr befaßt ... So...
Stran 395 - Wenn die Blätter fallen In des Jahres Kreise, Wenn zum Grabe wallen Entnervte Greise, Da gehorcht die Natur Ruhig nur Ihrem alten Gesetze, Ihrem ewigen Brauch, Da ist nichts, was den Menschen entsetze!
Stran 314 - ... sinnend, in lautloser Stille harrend, hat sie ihre Sternenschleier durch die Unendlichkeit gebreitet; sie wallen und spielen von Himmelslüften leicht bewegt, unter ihnen schlafen die Kräfte leisen Schlaf, in ihrem Arme ruht die Geschichte, Tod und Leben sind wie das Kreisen eines Sonnenstäubchens in Schatten und Licht in ihr befaßt ... So gerne will der Tag die Nacht um ihre Geheimnisse befragen, die Mutter, die eher denn er gewesen, soll ihm auch von der Zukunft weissagend Kunde geben.

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