verschiedenen Betonungen gesprochen; wenn das Wort ruže betont wurde, traten keine Unregelmäßigkeiten auf. hezká hubička spanilých děvčat, zweimal im a des Wortes děvčat (2 K.); vrána nežere žaludy, einmal im u und einmal im y (5 K.). Diese Erscheinung zeigte sich nicht in den Kurven der einzelnen Wörter ona, bude, lpí, rta, lépe, mléko, děláme, zubatý, tatíček, babička, sowie in den aus ihnen gebildeten Sätzen. Später wurden mit derselben Versuchsperson, ohne sie aufmerksam zu machen, die Registrierungen wiederholt. Es zeigten sich auch diesmal dieselben Erscheinungen. Nachher darüber befragt, konnte die Person keine Auskunft geben; sie war sich nicht bewußt, die betreffenden Vokale auf eine besondere Art auszusprechen. Von nun an achtete sie auf ihre Aussprache und es gelang ihr, in einigen Beispielen die Erschütterungen zu vermeiden. Auch beim Absetzen eines gesungenen Vokals traten zuweilen die Erschütterungen auf. Im Worte blíží gelang es ihr aber auch bei besonderer Aufmerksamkeit und sehr deutlicher Aussprache nicht diese Erscheinung willkürlich zu meistern. Bei Aufnahmen des Serbokroatischen, wobei Professor M. R. V. REŠETAR, Univ. Zagreb, in den Apparat sprach, traten die Erschütterungen folgendermaßen auf: razgovor, viermal im zweiten o (4 K.); glava me boli, siebenmal im i, einmal in oli (8 K.) (Kurve mit -oli in Fig. 1); čuo sam od žene, fünfmal im auslautenden e (5 K.); od žene sam čuo, zweimal im ausl. o (5 K.); vidio sam put, zweimal im u (3 K.); vidio sam put, ali nisam pošo, zweimal im u (2 K.); dva su bora uporedo rasla, među njima tankovita jela, viermal im a von njima, einmal im a von jela (4 K.). In den Kurven der Einzelwörter sva, da, žena, žene, voda, vodu, svila, svile und razdava waren keine Unregelmäßigkeiten vorhanden. Bei einer zweiten tschechischen Versuchsperson traten die Erschütterungen nicht auf. Vielleicht geschah dies, weil sie sich bemühte, besonders deutlich artikuliert zu sprechen. In Registrierungen der deutschen Sprache wurden solche Unregelmäßigkeiten nur äußerst selten beobachtet. Bei den Kurven 1 bis 7 war ich selbst Versuchsperson. Die erste Kurve ist die Registrierung des gesprochenen Vokals a. Studien über die germanisch-slavischen Beziehungen 1. Gibt es slavische Lehnwörter im Gotischen? In meiner Besprechung der CZEKANOWSKI'schen Theorie vom Slaventum der alten Lausitzer Kultur habe ich die Anwesenheit alter slavischer Lehnwörter im Ostgerman. in Abrede gestellt (Zeitschr. IV 280 ff.). Man wird von mir daher eine Stellungnahme zu der Annahme vereinzelter slavischer Lehnwörter im Gotischen erwarten, die bei früheren Forschern begegnet. Im folgenden möchte ich mich zu dieser Frage äußern und zwar in ausführlicherer Weise als es im Rahmen der obigen Besprechung möglich gewesen ist. Got. plat n.,Flicken' wird von FEIST EW. 289 als Entlehnung aus slav. *platz,Fetzen, Flicken' angesehen. Das slavische Wort ist allerdings weit verbreitet. Wir finden es in abg. platz,pallium, pannus detritus', platište, bulg. plat,Zeug', poln. płat,Tuch, Leinwand', osorb. plat, nsorb. plat, ukr. platok ,Vortuch', russ. plat, plátje,Kleid'. Vgl. MIKLOSICH EW. 249. Begrifflich läßt sich eine solche Verknüpfung nicht beanstanden. Allerdings bietet TORP bei FICK Vgl. Wb. III4 222 für das im Germ. allgemein verbreitete Wort, das er von der slavischen Sippe trennt, einen germanischen Erklärungsversuch. Sollte die slavische Erklärung doch zutreffen, dann kann die Entlehnung kaum als sehr alt angesehen werden: das slavische Wort hat einen langen Vokal gehabt, der erst spät gekürzt worden ist. Hätten die Germanen das Wort vor Caesars Zeit entlehnt, dann hätte darin später der germ. Wandel von à zu ō eintreten müssen. Dazu vgl. STREITBERG Urgerm. Gramm. 48. In diesem Falle müßte das Wort im Gotischen *plōt lauten. Got. plinsjan,tanzen' wird schon längst mit slavisch plęsati ,tanzen', lit. plęšti,dasselbe zusammengestellt. Vgl. FEIST Et. Wb. 289 und TRAUTMANN Balt.-slav. Wb. 225. Für das balt.slavische Wort ist es bisher nicht gelungen, eine weitere Verknüpfung zu finden, daher wird man auch diese eventuelle slavische Entlehnung im Gotischen mit großer Vorsicht zu behandeln haben. Über ihr Alter ist es auch schwer etwas zu sagen. MIKLOSICH EW. 249 glaubte an eine Entlehnung in den ersten |