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teléta, tére

bravè braveta (bráv), dimè — diméta,schwarzroter Ochs' (dim), gosè - goseta (gộs), otročè otročéta (otròk, ótrok), brazdè, črnè, deklè, fantè, hvalè, smolè, stradè u. a.; aber nur téle teréta, déte - deteta, kléče kleceta (es kommt auch klečet — klečęta vor),die Klippenbank, die Sandbank', pleče — plečéta,das Schulterstück; der Vorderschinken'. Neben ščenè ščenėta, findet sich auch das zu erwartende ščéneščenéta. Piščè - piščéta hat neben sich die Parallelform píšče (im südöstl. Steiermark), vgl. auch píšče Nom. pl. piščeta Rad CXXXII 159. Piščè ist eine verhältnismäßig späte Neubildung, wie auch žrebè — žrębéta, vgl. žrebê žrębęta, das dem štok. ждријебе - ждребета und prasè praséta entspricht, neben dem alten prasê — prasêta aus *prâse, *práseta, štok. npâce — npacema. Eine ganz offensichtliche Neubildung ist ferner jarè — jaréta, vgl. bei PLETERŠNIK „járe, tako govore vsi goriški gorjani“, serb. jape — jàpema. Oče očéta unter dem Einfluß des alten Verhältnisses óča - očéta (vgl. bei PLETERŠNIK unter óča mit dem Hinweis auf OBLAK Let 1891, 82).Unklar sind mir nur kózle kozlęta, ósle osléta neben den üblichen kozlè, oslè.

Interessant ist es, mit diesen Bildungen die Gruppe „Nom. sg. *-e - Gen. sg. *-ene" zu vergleichen, die ein nicht produktives Suffix hat: bréme - bremena, pléme― plemena, stréme — streména (bei strémen — streména und stremên Rad CXXXII 200), vréme vremena und folgerichtig die lautliche Tendenz verwirklicht. (Natürlich ist die Endbetonung bei den meisten Wörtern dieser Kategorie eine speziell sloven. Eigentümlichkeit).

Die Rolle des Bedeutungsfaktors in Fällen mit Beibehaltung der Betonung auf auslautender geschlossener Silbe zeigt sich deutlich in Komposita, deren zweiter Bestandteil zu den charakteristischen, bedeutungsvollen Elementen gehört.

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Hier finden wir ausschließlich den Betonungstypus listopad listopáda, vodonos vodonosa, blagoslov blagoslova. Die

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einzige mir bekannte Abweichung ist kolovoz neben kóvoz (vgl. VALJAVEC Rad XLV 72),1. die Radspur, das Wagengeleise 2. der durch öfteres Fahren gemachte Fahrweg'; bei MURKO und PLETERŠNIK jedoch nur kolovoz.

In der oben gegebenen Liste von Wörtern mit einer Akzent

zurückziehung von den geschlossenen Endsilben auf die vorhergehenden fehlen die suffixlosen, präfixalen o-stämmigen Bildungen. Sie stellen ein Material dar, das gleichfalls gegen die Ansicht von LEHR spricht. Da für mich hier einige Unklarheiten bestehen, kann ich nur einzelne Erklärungen vorlegen und auf die m. E. wichtigsten Eigentümlichkeiten verweisen.

Vor allen Dingen muß man die präfixalen Bildungen mit u und iz gesondert behandeln; mit Ausnahme eines speziellen Falles, der weiter unten zur Sprache kommt, kennen sie keine Akzentzurückziehung: ubàd, ugib, ugled, ujed, ukaz usw., ubòr, udòr, uklòn, ukòr usw., izbèg, izgled, izkàz usw., izbòj, izbòr, izgòn usw. Der Grund hierfür liegt wahrscheinlich in den anlautenden u und i, die bereits vor der Akzentzurückziehung in Präfixen reduziert wurden vgl. serb. убој — убоја neben убој — убоја, удес, укор п. а., избор, извоз, извор usw.1)

Die übrigen Suffixe ziehen im Nom. sg. den Akzent auf sich. Die hierher gehörenden Tatsachen lassen sich in folgender Weise anordnen: als Beispiel sei das Präfix na- genommen.

-

Gruppe a: nabad - nabáda, nacik — nacíka, način — načina, nadeł, nadev, nadìh, nagib, naglàs, naglèd, najè̟d, nakàn, nakàz, nakit, naklad, nakràs, nakup, namàh, namen, namèr, namig, namik, napàd, napèv, napis, naplàv, napòk, napùh, naràst, nasèd, nasek, nasev, nasip, nasled, nastòp, našìv, natèg, natìsk, navàl, navràp, navràt.

Gruppe b: naklèp — naklepa, nalèt, namèt, naplèt, natèk. Gruppe c: 1. nabòd - nabóda, namòk — namóka, nanòs — nanósa, napòn napóna, naslòn - naslóna (neben naslóna Rad CXXXII 150), nastròj — nastrója, navòj navója, nazòv - nazóva; naboj - nabója (nach Rad CXXXII 129 nabó̟ja), naklòn — naklóna (— naklona CHOSTNIK).

2. nagòn nagóna, nakòp

nakópa, nalòm — naló̟ma, naplòv - naplýva, naskòk — naskó̟ka, navòz —

Gruppe d: námaz — namáza, nápust

navóza.

- napústa, nástil nastíla (neben nastil bei CHOSTNIK), nátič - natiča (neben natič),

1) Es ist beachtenswert, daß die anlautenden u und i im Serb. am Wortanfang nicht nur in Präfixen gekürzt werden: зda, ùzpa u. ä.

nátik

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natika (neben natìk), náuk naúka, vgl auch násad nasáda (R. BRANDT Начертанiе 99; bei PLETERŠNIK nasàd — nasáda und násad, der Gen. sg. ist nicht angegeben, müßte aber nach dem von ihm durchgeführten System wahrscheinlich *násada lauten).

Gruppe e: 1. nábor — nabóra (neben nabòr), nápor — napóra (neben napòr napóra; bei VALJAVEC Rad CXXXII 130 napóra), názor — nazóra, nápoj - napója (neben napoj).

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2. náhod nahoda (neben náhoda), nálog — nalóga (neben nalòg―nalóga), národ — naráda, nátok natýka (neben natòk

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Es erscheint mir wahrscheinlich, daß ein gewisser Teil der Fälle mit dem Verhältnis „Zurückziehung auf das Präfix im Nom. sg. Akzent auf der Wurzel in den obliquen Kasus" auf Kontamination zweier Typen, des ursprünglich wurzelbetonten mit dem präfixbetonten, beruht. Die Verzeichnisse von VALJAVEC im Rad XLV 56-58, 61-62, 64-65, 68-72, 73, 75-76, 78-79, 80, 84 geben ein deutliches Bild von den dial. Schwankungen zwischen Wurzel- und Präfixbetonung. Daß die verhältnismäßig nicht zahlreichen Fälle einer Zurückziehung bei Reflexen früherer Längen wie námaz — namáza, nápust napústa, prísad — prisáda (neben prísad - prísada) tatsächlich Kontaminationen sind - *námaz: *námaza und *namàz: *namáza u. ä., beweisen überzeugend prédał - prędála neben prédala mit einem e und nicht e, das bei einer Zurückziehung zu erwarten wäre: vgl. auch prélaz pręláza (PLETERŠNIK) neben prélaza (VALJAVEC Rad CXXXII 141), pregrad pregrada neben dial. pregrad ≤ *pregràd, presad (ŠKRABEC CV. siehe DODATKI in popravki bei PLETERŠNIK, Vgl. auch VALJAVEC Rad XLV 57) neben presàd — presáda und présad -presáda. Beachtenswert ist ferner podsed (NB. geschlossenes -?) — podseda (oststeir.,der Keuschler, Halbhübler' neben podsed podseda,der Erdfall', ungr. ógrad ográda neben ggrad, vgl. auch ogràd ográda, omòt - omóta neben ómot und „ómot“, "vómot" bei MURKO ==== *ámot, *vgmot; dolenz. ógled — ogleda neben schriftspr. oglèd, vgl. dial. iti na oglede (wie PLETERŠNIK in seinen Quellen liest; man würde ein *-g- erwarten).

In Einzelfällen können auch Parallelen von Bedeutung ge

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wesen sein wie nápust napústa,der Vorsprung (arch.)' bei Cig. (PLETERŠNIK) napušč― napúšča und nápušč *nápušča (so lese ich nápušč bei PLETERŠNIK. Vgl. oben); zu nástił — nastíla und nastil nastíla (CHOSTNIK) vgl. nástel - nástla (oststeir.) und nástel - nástela; zu zatik - zatika neben dial. zátik vgl. zátek — zátka (vgl. zatič und zátič).

Falls diese Voraussetzungen richtig sind, so läßt sich daraus schließen, daß bei den Reflexen alter Länge in diesem Typus im allgemeinen der Akzent erhalten ist1).

Unklar sind die Gründe für die vorwiegende Akzentzurückziehung bei den o-Wurzeln (vgl. auch das Material bei VALJAVEC Rad XLV 68-71). Die am nächsten liegende Annahme, daß bei dem größten Teil dieses Typus die Assoziation der Betonung des Nom. sg. mit derjenigen des obliquen Kasus gering war, weil in diesem entsprechend dem o des Nom. sg. der Laut "o aufkam, stößt auf eine Reihe von Schwierigkeiten: 1. bei vielen Wörtern mit zurückgezogenem Akzent im Nom. sg. haben der Gen. sg. und die anderen Kasus kein o, sondern ein o (aus früherem vortonigen o): 2. urslav. *q müßte im Krain. das gleiche Resultat wie o ergeben; 3. die gleichen Verhältnisse wie bei „-ò-:--" hätte man auch bei „-è-:-é̟-“ (aus *e und *e) zu erwarten, was nicht zutrifft. Wenn man annimmt (und zu dieser Ansicht neige ich am ehesten), daß der Akzent erst von den Reflexen der Kürzen zurückgezogen wurde, d. h. vor dem quantitativen Zusammenfall der Reflexe von *o mit den alten Längen, und daß dadurch eine größere Anzahl jener Bildungen von der Zurückziehung betroffen werden konnte, so darf bei den Wurzeln mit -e- nicht außer acht gelassen werden, daß die meisten dieser Formen einer jüngeren Zeit angehören: vgl. pobèr - pobera (neben dial. póber - pobera),collectura, odlèg― odléga (vgl. odlòg),Aufschub' usw.; potèk — potéka,1. der Herumschwärmer, der Lump ... 2. der Ablauf ... 3. die Herkunft', otèk - otéka otok,die Geschwulst', naplèt - napléta

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1) Von den mir unklar gebliebenen Fällen erwähne ich das südwestl. krain. (Notr.) ómah — omáha neben omah in den anderen Dialekten und das von MURKO angeführte (bei PLETERŠNIK nicht verzeichnete) ólup olúpa.

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,1. das Geflecht des Holzschuhs... 2. der Anschlag, der Plan oklèp oklepa,der Panzer, der Harnisch' = oklopoklópa.

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Liegen nicht etwa für das Unterbleiben der Zurückziehung Gründe ähnlich den oben für die nichtpräfixalen Substantiva angegebenen vor?1) Hierüber gibt das von mir gesammelte Material nicht genügend Aufschluß, aber dennoch beansprucht es eine gewisse Beachtung im Vergleich mit den anderen Gruppen: bei Vokalreflexen, die gewöhnlich im Nom. sg. den Akzent bewahren, tritt Zurückziehung am häufigsten bei Wörtern mit verdunkelter Wurzelbedeutung ein: okràk,der Schweinskopf' neben ókrak (dial.); oplàz,... die Stelle in einem Acker, über welche der Pflug hingleitet, ohne sie aufzureißen, die daher mit der Haue bearbeitet werden muß', neben dial. óplaz,eine leere Stelle im Weingarten'; podplat ,1. die Fußsohle ... 2. die Sohle.. neben oststeir. pódplat - podpláta vgl. auch póplat popláta mit gleicher Bedeutung; povràz,1. das Band . . . der Strick, das Seil... 2. póvraz držaj ali ročaj pri kotlu, jerbasu itd. ... Gorenja šoška dol.-Erj. (Torb.); tudi povràz Tolm."; prépad - prepáda (neben prepàd) in der Bedeutung,der Abgrund, die Kluft' (vgl. auch prépad — prepâdi f.); prísad — prisáda, der Brand am Körper' (möglich wäre hier übrigens auch eine Kontamination vgl. prísada); zamàh,der Stöpsel' (dial.) und zámah - zamáha (dial.); óblok — oblýka,das Fenster'; pórok — porýka ,der Bürge' neben altem poròk; sprog - soproga,der Gemahl'; neben obedobéda ,das Mahl, das Essen' óbed - obeda (in slov. Gorice in Steiermark); vielleicht dial. pódsęk podseka und pódsęka neben podsek,der Grundbalken, der Grundbaum, die Grundschwelle'; sosed - soseda,der Nachbar'; ungar. zámer — zaméra die Verübelung, die Verargung, der Verdruß, die Ungnade' falls es keine Kontamination ist (vgl. zamèr,der bedungene Drescherlohn in natura ...).

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Ich führe noch einige Beispiele mit einem o in der Wurzel an, ohne ihnen natürlich nach dem oben Gesagten eine große Bedeutung zuzumessen: próstor - prostora,der Raum, der Platz'; pókoj - pokója,1. die Ruhe, die Rast ... 2. der Ruhestand...

1) Zu den Verben pobił, pogrel u. ä. vgl. Rad CXXXII 131.

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