A Study of the Technique in Konrad Ferdinand Meyer's Novellen ...

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University of Chicago Press, 1909 - 109 strani
 

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Stran 37 - Im Mittelalter lagen die beiden Seiten des Bewußtseins — nach der Welt hin und nach dem Innern des Menschen selbst — wie unter einem gemeinsamen Schleier träumend oder halbwach. Der Schleier war gewoben aus Glauben, Kindesbefangenheit und Wahn...
Stran 79 - Eine Wolke schwebte über den weißen Gipfeln, ohne sie zu berühren, ein himmlisches Fest mit langsam sich wandelnden Gestalten. Hier hob sich ein Arm mit einem Becher, dort neigten Freunde oder Liebende sich einander zu und leise klang eine luftige Harfe. Palma legte den Finger an den Mund. ,, Still," flüsterte sie, „das sind Selige!
Stran 84 - Schrein vor demselben, ebenso reich geschmiickt, die tote Gnade. Ein Lichtstrom, der durch das einzige, hochgelegene Fenster sich ergoB, beleuchtete ihre iiberirdische Schonheit. Ihr Haupt ruhte auf einem Purpurkissen und trug ein Kronchen von blitzendem Edelgestein. Der zarte Korper verschwand in den von Goldstickerei und Perlen starrenden Fallen ihres iiber die Wande des Schreins ausgebreiteten Gewandes. Die kleinen durchsichtigen Hande lagen auf der Brust gekreuzt und hielten keusch den schwarzen...
Stran 31 - Er verhält sich passiv: 1. aus Frömmigkeit, die aus dem Gefühl seines Elends entspringt; 2. aus Klugheit und Fatalismus zugleich; 3. aus der unbestimmten Ahnung, die Stunde der Rache werde kommen. Aber er schwebt über dem König wie ein Geier. Da gibt ihm dieser eine furchtbare Waffe in die Hand, den Primat.
Stran 77 - EIN durchsichtig blauer Winterhimmel umfing die Lagunenstadt und schaute sich mit gleicher Kraft und Helle tief aus dem Spiegel eines ihrer vielen schmalen Wasserbänder wieder entgegen. Hier zeigten die stillen Wasser auch das scharfe, dunkle Ebenbild einer schlank gewölbten Marmorbrücke, die das engste und bewohnteste Quartier Venedigs mit dem Campo dei Frari verbindet. Dieser kleine Platz bildet den spärlichen Vorraum zu dem fremdartig erhabenen...
Stran 56 - Weib, eine Flußgöttin auf ihre sprudelnde Urne gestützt, wie sie in Fontainebleau an den Wasserkünsten sitzen, und begann zu sprechen. Aber ihre Worte richteten sich nicht an mich, sondern an eine Steinfrau, die dicht neben mir die Zinne trug, auf welcher die drei fürstlichen Verschwörer gestanden. „Schwester," frug sie aus dem Flusse, „weißt vielleicht du, warum sie sich morden?
Stran 10 - Vater des Vaterlandes", versammelt. Der reinste Abendhimmel dämmerte in prächtigen, aber zart abgestuften Farben über den mäßig Zechenden, unter welchen sich ein scharf geschnittener, greiser Kopf auszeichnete, an dessen beredten Lippen die Aufmerksamkeit der lauschenden Runde hing. Der Ausdruck dieses geistreichen Kopfes war ein seltsam gemischter: über die Heiterkeit der Stirn, die lächelnden Mundwinkel war der Schatten eines trüben Erlebnisses geworfen. „Mein Poggio...
Stran 1 - Aber dennoch dünkt es mich immer ein weit verzeihlicherer Fehler, seinen Personen nicht die Charaktere zu geben, die ihnen die Geschichte gibt, als in diesen freiwillig gewählten Charakteren selbst, es sei von Seiten der innern Wahrscheinlichkeit, oder von Seiten des Unterrichtenden, zu verstoßen. Denn jener Fehler kann vollkommen mit dem Genie bestehen; nicht aber dieser.
Stran 38 - Welt überhaupt; daneben aber erhebt sich mit voller Macht das Subjektive, der Mensch wird geistiges Individuum und erkennt sich als solches.
Stran 76 - Bald betraten wir das französische Königsschloß, das damals zur Hälfte aus einem finstern mittelalterlichen Kastell, zur andern Hälfte aus einem neuen prächtigen Palast bestand, den die Medicäerin hatte aufführen lassen. Diese Mischung zweier Zeiten- vermehrte in mir den Eindruck, der mich, seit ich Paris betreten, nie verlassen hatte, den Eindruck des Schwankenden, Ungleichartigen, der sich widersprechenden und mit einander ringenden Elemente.

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