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Ну, тебе бы, Вань, всех этих пророков один пучек. M. GORKIJ Лето XIV 117

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Алеш!... убедительно восклицал Фома. M. Gor'KIJ Романтик ХѴІ 173

Татьян, собери-ка меня в баню. Ders. Три дня XVIII 185 Ма-ам? Мамка! Ключ от зеленого сундука - где?

Женщина ХIX 223

Ders.

Гриш, а Гриш! Гляди-ка, поросенок-то... смеется. KUPRIN Чудесный доктор VII 237

Бать, что ты, ай тебе гораздо худо ? - нахмурившись повторил Егор. MUJŽEL Наследство Х 284.

Es fragt sich, ob die obenstehenden Formen nicht entstanden sind infolge einer starken Expiration, die den Wortstamm traf, und einer entsprechenden Schwächung des -a als der Endung des Nominativs. Oder mit anderen Worten, sind diese Formen ihrer Entstehung nach nicht Nominative, die durch lautliche Bedingungen ihre Endung verloren und die Funktion der Vokative übernahmen? Dieser Ansicht war A. A. ŠACHMATOV (Лекции 111 528). Einen solchen Gebrauch des Nominativs von Substantiven der genannten Kategorie in der Funktion des Vokativs kennt das Großrussische. Hierher gehören die Vokative der russischen Literatursprache, in der die Vokativform „мама“ u. ä. ein Nominativ ist, der unter gewissen Bedingungen mit einer stärkeren Exspiration auf der Anfangssilbe und mit einer entsprechenden Reduktion der Endung artikuliert wird. Auch in der Volkssprache sind solche Formen gebräuchlich, vgl. die Aussprache хозяйка (Gouv. Tver Kreis Kašin), mit einem reduzierten Vokal, „ähnlich dem “ (SMIRNov 32) im Auslant, während man auch (vgl. oben) in der genannten Kategorie endungslose Formen findet - Вань, Петь, Кать, тять, робят usw. (ibid. 81). Vgl. die Vokativformen im Kreise Kaluga mit reduziertem auslautenden Vokal, der von dem Forscher durch, ь wiedergegeben wird Дашкъ, Вань, Мархвухъ, Васькь (DURNOVO 31, 33, 35)1). Endlich kommen besondere Vokativ

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1) Bemerkenswert sind einige Fälle von Vokativbildungen mit besonders starker Verkürzung, die zum Schwunde einer oder mehrerer auslautenden

formen mit gedehntem auslautenden -a vor, die ihrer Entstehung nach als Nominative aufzufassen sind. Solche Vokativformen mit deutlich gedehntem -a findet man mitunter im Moskauer Gouv. Kreis Ruza neben den oben angeführten endungslosen Formen (DURNOVO Pуc. þил. В. 47 (1902) 132), ferner im Kreise Klin desselben Gouvernements. Полька neben Formen Польк (V. ČERNYŠEV 27), in Ost-Sibirien Kreis Verchneudinsk

бага (dieselbe Form auch im Nominativ), бабушка, тятя (SELIŠČEV 135). Es erscheint mir jedoch richtiger anzunehmen, daß früher die Neubildungen vom Typus мам, тят' neben den Nominativen mit vokativischer Funktion мама, тятя bestanden haben, als daß die beiden Typen genetisch (Entstehung des ersten Typus aus dem zweiten) miteinander zusammenhängen. Hierfür sprechen die angeführten Tatsachen über den Gebrauch des Typus мaм, der auf dem ganzen großrussischen Gebiet, sowohl dem nord-, wie auch dem südgroßrussischen, verbreitet ist. Außerdem, während das Südgroßrussische als allgemein verbreitete Erscheinung die Reduktion unbetonter Vokale kennt und daher die endungslosen Vokative dieser Mundart lautlich erklärt werden könnten — ein Erklärungsversuch, den auch A. ŠACHMATOV anwandte, der hauptsächlich mit entsprechendem Material aus dem Südgroßrussischen operierte, ist dem Nordgroßrussischen die Reduktion von Vokalen überhaupt fremd und eine lautliche Erklärung dieser Fälle ist daher hier nicht möglich. Andrerseits muß man natürlich für diese Tatsachen, soweit sie dem Nord- und Südgroßrussischen bekannt sind, eine gemeinsame Erklärung finden. Es liegt nahe zu vermuten, daß diese Formen nicht auf lautlichem Wege entstanden, sondern frühe morphologische Neubildungen sind, die durch das allgemeine Bestreben der Sprache, im Vokativ den reinen Wortstamm anzuwenden. hervorgerufen wurden. Die dem Südgroßrussischen eigene Reduk

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Silben im Worte geführt hat; vgl. z. B. Fälle wie па für паря Gouv. Archang. Kreis Šenk. (SELIŠČEV 262), Gouv. Olonec Kreis Kargop. (ib.); ma für мaть, мama Gouv. Moskau, Kreis Ruz. (DURNоvо Рус. ил. В. 46 (1901) 133); ма, а ма есь xoда Gouv. Kaluga Kreis Mešč. (CERNYSEу 41); дя für дядя, боле für болезный oder болезная и. a. (Dursovo Оч ист. рус. яз. 11 47).

tion unbetonter Vokale kann natürlich mitgewirkt haben, aber nicht als Hauptursache, sondern als Nebenfaktor zur Festigung und Verbreitung dieser Bildungsart.

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Neben den neuen Vokativformen der femininen Substantiva den ursprünglichen Nominativen mit vokativischer Funktion und den endungslosen Neubildungen kennt das Russische auch noch alte Vokativformen auf -o, -e. Auf großrussischem Gebiet gingen sie nicht gänzlich unter, wie die Vokativformen der Substantiva maskulini vom Typus бpare, weil sie in quantitativer Beziehung weniger stark vom Nominativ abwichen (Maмo Mama), als es bei den Maskulina (õpare брaт) der Fall war. Diese alten Vokativformen auf -o, -e sind im Weißrussischen (KARSKIл белорусы II 2, 219) und Kleinrussischen gewöhnlich. Eine geringere Verbreitung haben sie im Großrussischen, für das wir Belege haben aus:

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Gouv. Olonec Kreis Petroz. — бабо, бабко, маминько, Настахо, бабушко, Окулино (А. ŠACHMATOV Лекции III 100), Илье (ONčukov Северные сказки 325)

Gouv. Olonec Kreis Pudož.

Марьо, Васильевно, Антоновно,

дефко, Гришо u. a. (MANSIKKA 158)

Gouv. Novg. Kreis Tichvin мамо, дидо, батько, тёто, матко, Манько, Ванько, Машо (Труды Моск. Диал. К. II 113—114) Gouv. Jarosl. Kreis Jarosl. MAMO (S. OBNORSKIJ)

Gouv. Petersburg Kreis Luga

Фил. В. 40 (1898) 116)

Дарьюшко (КARINSKIJ Рус.

Gouv. Irkutsk Kreis Nižneudinsk — MAMO (ČERNYCH 153)

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Ванько, сястро, мамо, машко,

девко (Труды Моск. Диал. К. I 112)

Häufiger gebraucht werden analoge Formen mit einer Dehnung des auslautenden Vokales, die in verschiedenen Arten auftritt. Diese Bildungsart mit gedehntem auslautenden Vokal ist sehr alt, sie war schon, wie oben erwähnt wurde, dem Urindogermanischen eigen. Der Grund für die hier vorliegende Dehnung des auslautenden vokalischen Elements liegt augenscheinlich in den eigenartigen Bedingungen der Aussprache des Vokativs, die mit einer besonders starken Emotionalität verbunden war. im

Russischen werden diese Formen häufig als Anrede aus einer gewissen Entfernung gebraucht, also unter Bedingungen, die eine größere Stärke und eine erhöhte emotionale Färbung der Rede erfordern. Die einfachste Art dieser Formen wird belegt durch die Tatsachen aus dem Gouv. Tver' Kreis Kašin. Hier werden neben den oben erwähnten endungslosen Formen und solchen mit reduzierter Endung bei einer Anrede aus der Entfernung Formen mit langem auslautenden -ō gebraucht:

батюшко, дедушко, Иванушко, Ванё, Петё, Катё, тяте, Têre usw., бáyшкó, Máнễ, Cóнe u. a. (SMIRNOV 81). Im Moskauer Kreis kommen Formen mit gedehntem -o, dem ein schwaches -o folgt, vor: TяTÜKÒ° (V. ČERNYŠEV 39). Ferner auch im Kreise Dmitrov desselben Gouv. нянько-о (Изв. 2. Отд. Ак. Н. V бабушко-о

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Heft 2 Anh. 2); Gouv. Razan' Kreis Jegor'jev: (ibid. 17). Für das Gouv. Archangel'sk Kreis Šenkursk werden Formen wie - Настахо, девкоў, Федькоў mit einem gedehnten -o angegeben, das oft in einen Diphthong ou und sogar in einen dem einfachen -u naheliegenden Laut übergeht (MANSIKKA 112). Dasselbe gilt auch für den Kreis Nižneudinsk Gouv. Irkutsk Maшкo, Ванë", gesprochen mit einer energischen Lippenbewegung am Ende der Artikulation (ČERNYCH 313). Dieser ursprüngliche Typus des Vokativs mit gedehntem auslautenden -o ergab als Resultat von Differenzierungen die verschiedenen Formen auf -ou oder -au, auf -ū und -oj. Die erstere Art findet man im

Gouv. Archangel'sk

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батюшкаў, Аннаў (KUZMIŠČEV Handschr.

der Pb. Akad., Обл. слов I; Dal' О наречиях 52)

Gouv. Vologda Kreis Kadnikov - Formen auf au bei einer Anrede aus der Entfernung (KOLOSOV 3ам. 319)

Gouv. Vologda Kreis Velikij Ustjug und Soľ vyčeg.

матушкау (KоLOSOV ibid.)

батюшкаў,

Gouv. Perm - Formen auf -ay bei einer Anrede aus der Ent

fernung (KOLOSOV ibid.)

Gouv. Perm Kreis Perm

бабаў, Микиткаў ц. а. (S. ОвNORSKIJ)

Gouv. Jaroslav Kreis Jaroslav

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Ванькоў, Маминькоў (be

zeugt „mitunter" TICHVINSKIJ Pyc. . B 44 (1890) 56)

Zeitschrift f. slav. Philologie. Bd. I.

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Ost-Sibirien - девкаў, девчаў, Петруньчаў (Dal' О наречиях 61) Vgl. auch die im Gouv. Kursk Kreis Sudža bei einer Anrede aus der Entfernung gebräuchlichen Formen wie: Mотькаа-у, Вáнькаа-ý (REZANOVA 245).

Formen auf langes -u, offensichtlich aus den angeführten Formen auf -00, -ou entstanden, werden als Anruf im Gouv. Moskau Kreis Klin gebraucht. Bácькý (V. ČERNYŠEV 10) und im Dongebiet Мишкууу, Ванькююю, Марьююю (Progr. N 42, 2) aus weiter Entfernung.

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Endlich, eine letzte Abart der genannten Formen bilden die Vokativbildungen auf -oj, -aj im Gouv. Vologda, Kreis Grazov.: Гришкой, Санкой, Ванькёй, sogar

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ребятай (Тp. M. Д. к. III 77); Gouv. Kostroma Kreis Makarjev мамой, тётей, Ванькой, Семкой, (анькой, Колькой п. ä. (Progr. N 56); Gouv. Moskau, Kreis Zvenigorod Петькай (V. СЕRNYŠEV 153). Allem Anschein nach zeigen die letzteren Bildungen einen Wandel des auslautenden -ou zu -oj wie wir ihn in домой, долой vorfinden (aus домоў, долоў, домовъ, доловъ, домовь, доловь, домови, долови); weiterhin wurde das auslautende 2 verallgemeinert und auf Bildungen wie Петькай, ребятай äbertragen.

Zum Schluß noch einige Bemerkungen über die Maskulina mit Nom. sg. auf -o. Ursprünglich waren es Neutra und als solche ohne eigene Vokativform. Allmählich wurden daraus maskuline Substantiva und sie mußten als Vokativ die Nominativform gebrauchen. Es wäre daher falsch von den zahlreichen Bildungen des Großrussischen wie батюшко, Иванушко u. ä. als von ursprünglichen Vokativen zu sprechen (z. B. DURNOVO Очерки по ист. рус. яз. II 47). Diese Formen, auch im Nominativ als o-Bildungen gebraucht und weiterhin wie Neutra flektiert, müssen ursprüngliche Nominative, die auch vokativische Funktion erhielten, gewesen sein. Hierher gehören die zahlreichen Bildungen wie Александро, Данило, ferner die Wörter auf -ко, -енько, -ёнько, -инко, -ушко, -ишко. Späterhin gingen diese Bildungen teilweise in die Kategorie der Substantiva auf -a über. Aber auch in diesem Falle sind ihre erhaltenen Vokativformen auf -o ihrer

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