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павьль Пavλos Supr. 2, 4; 84, 15; 540, 16; павель Сlоz. II 82, Euch. 127, павьль Еuch. 13, 19, 159, Cloz. II 54, Supr. 168, 29; 170, 18; олокавьтомата óloжαvτóμate: Cloz. I 160. Савылт Σαvlos Ps. Sin. 27.

Auch hier ist der Vokaleinschub dadurch verursacht, daß nach der Beseitigung der u-Diphthonge im Slavischen derartige Lautverbindungen im Altbulg. ungewohnt waren.

6. Lautverbindung t (bzw. fremdes pl):

витьлеемь Вηðiɛéμ Luc. II 4 Zоgг. витьльмь Cloz. I 892, витьлеомъ Joh. VII 42 Zogr. вітьлѣомъ Cloz. I 884. виѳьлеомъ Matth. II Savv. 137 u. 139, Luc. II Savv. 134, Joh. VII Savv. 7, BиOLOмь Matth. II Savv. 137. титьль títλos Joh. XIX 19 Zogr. Tитьль Joh. XIX 20 Zogr

Nach dem Wandel von ursl. tl zu war auch tl im Altbulg. ungewöhnlich.

7. Lautverbindung dn:

еxидьновь έidvor Matth. III 7 ASSEM. c. 1. XII 34 Mar. c. 1. XXIII 33 Mar. Zogr. Luc. III 7 Mar. Zogr.

Der Einschub wird begreiflich, wenn man bedenkt, daß altbulg. nach der Beseitigung von urslav. dn (s. VONDRÁK Vgl. Gr. I3 369) keine derartige Lautgruppe existierte.

8. Lautverbindung ts (bzw. fremdes ps):

hетьсимани гεdonμavñ Marc. XV 32 Mar. rетьспмани Matth. XXVI Savv. 84, hедьспмаш Matth. XXVI 36 ASSEм. витьсаида Brboarder Matth. XI 21 Mar. Zоgг. видьсаида Marc. III Savv. 60, Marc. VI 45 Mar. c. 1. VIII 22 Mar. Luc. IX 10 Mar. Zogr. Joh. XII 21 Maг. видьсаида Luс. X 13 Mar. Zogr.

Auch diese Lautverbindung ts war ungewohnt zu Beginn der schriftlichen Überlieferung des Altbulg, denn urslav. ts war zu s geworden und altbulg. c war noch palatal. ć, also von ts stark verschieden.

9. Lautverbindung pt:

гупеть Aïуvяtos Matth. II 13, 14 Mar. aus egyрыtʊ. еhoупьтú Ps. Sin. 179, eljоупьтьскыи Рs. Sin. 181, ehoушетьскы Рs. Sin. 168, еboушотьскыи Рs. Sin. 173.

Nach dem Wandel von urslav. pt in t gab es im Altbulg. kein pl.

10. Lautverbindung ft:

невьдталимль Nεqαλɛíμ Matth. IV 13 Zogr. Savv. 147, Саревьта Zάоeлтα Luc. IV Savv. 151 (hier ft m. E. schon vulgärgriechisch), eьтимь Еuch. 170.

Diese Lautverbindung war dem Slavischen überhaupt fremd. 11. Lautverbindung tf:

витьдаhина Вnogayń Marc. XI 1 Mar. Luc. XIX 29 Mar. витьеагиа Matth. XXI 1 Zogr. витьдагина Luc. XIX 29 Zogr. видъфагика Cloz. I 43 витьфагита Matth. XXI Savv. 71.

Auch diese Lautverbindung kannte das Altbulg. nicht.
12. Lautverbindung ps:

пьсаломь αλuós Ps. Sin. 148, 159, 161, 163, 175, 178, 180. 181, 183, 184, 186, 192, 193. пъсалъмъ с. 1. 211, пъсалмъ с. 1. 151, 206, 208, 216, 217, 218, 219. пьсаломъ с. 1. 301, пьсалмь с. 1. 138. пьсалътырь фаÂÝquor Ps. Sin. 119, пъсалтырь с. 1. 181. дiшпьсальма diéαλμα P's. Sin. 162, 163, 200.

Die Gruppe ps existierte im Altbulg. auch nicht, nachdem urslav. ps zu s geworden war. Weil auch in діѣпъсалъма vorliegt, ziehe ich hier die lautliche Erklärung einer andern vor, wonach bei пьсалъмъ volksetymologische Anlehnung an пьсати möglich wäre.

13. Lautverbindung kch:

вакьxь Báxуos Euch. 19, закьжеи Zαжуαîłos Luc. XIX 1 Mar. Zogr. ASSEM. c. 1. XIX 5 ASSEM. c. 1. XIX 8 ASSEM. Mar. Zоgг. закьжыи Luc. XIX 5 Zogr.

Diese Lautgruppe war dem Altbulg. fremd.

14. Lautverbindung cht (bzw. fremdes chp):

саважьеани бaßaxdaví Matth. XXVII Savv. 113.

Die Gruppe war dem Altbulg. fremd.

15. Gedehnte Konsonanten:

аньна "Avvя Savv. 121. Luc. II Savv. 136, Luc. III Savv. 143, Luc. I 4 Mar. маньна μávvα Joh. VI 31 Mаг. άсаньнна áoαvvá Marc. XI 9 Mаг. hеоньна уέevva Matth. XXIII 15 Mar. мьманоуиль 'Еμμаvovýλ Matth. I 23 Mar. мaтьтеи Mαтαιos Matth. X 3 Mar. мaтьтьи Luс. VI 15 Mar. матьтеи Mагс. III 18 Mar. матьеань Mardάv Matth. I 15 Mar. матьеань с. 1. Savv. 132 равьви éαßß Matth. XXIII 7 Mar. c. 1. XXVI 25 Mar. Marc.

Zoitschrift f. slav. Philologic. Bd. I.

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IX 5, XI 21, Joh. I 50, III 2; 26; IV 31 маг. равыви Matth. XXIII 8 Mаг. адьдиевь той Áðмí Luc. III 28 Mar. Zogr. eğьþaтa qqaά Marc. VII Savv. 63.

Zum Verständnis dieser Fälle sei darauf hingewiesen, daß gedehnte Konsonanten urslavisch und auch einzelsprachlich in Komposita wie abg. из(з)обати gekürzt wurden. Vgl. ENDZELIN Славяно-балтійск. Этюды 27, PORZEZIŃSKI Roczn. Slaw. IV 11, ROZWADOWSKI Roczn. Slaw. V 154 ff. Die gedehnten Konsonanten waren daher in den angeführten Fremdwörtern und Namen fürs Altbulg. ungewöhnlich und wurden durch Vokaleinschub beseitigt.

16. Sieht man von den obigen Fällen ab, wo es sich um Vermeidung von im Altbulg. gänzlich ungebräuchlichen Lautverbindungen handelt, dann wären sekundäre Vokale noch in folgenden Fällen zu verzeichnen:

а) gm дiдрагьма didoαyμα Matth. XVII 24 Zogr. Savv. 22, Дидрагьма с. 1. Assem.

Die Lautverbindung ist im Altbulg. ungewöhnlich. Die Vokalentfaltung in ngr. doazovuń (vgl. HATZIDAKIS Einleit. 109) stimmt m. E. nur zufällig mit diesem Fall überein.

b) gn: игьнатии Ignatius АSSEM. 148.

Die Gruppe ist im Altbulg. selten.

c) gd: магьдалыни мαуdαληνn Matth. XXVII 56 XXVIII 1 Zogr.

d) zм: xризымa xoioua Ps. Sin. 296.

Schließt man diese unter 16. behandelten Fälle aus, die ganz vereinzelt stehen, dann kann gesagt werden, daß in allen oben erörterten Fällen die Entwicklung eines, darin ihren Grund hat, daß fürs Altbulg. ungewöhnliche Lautverbindungen beseitigt werden mußten. Erst der Schwund reduzierter Vokale (, ) in schwachen Stellungen brachte eine Änderung, weil dadurch eine Reihe von Lautverbindungen wie ps, pt, kt usw., die seit urslavischer Zeit der Sprache verloren gegangen waren, wieder aufkamen.

Daß in den oben besprochenen Fällen nicht nur ein graphisches, anzunehmen ist, sondern gesprochene Laute vorlagen, scheint mir nicht nur aus der Häufigkeit dieser Fälle, sondern noch mehr daraus hervorzugehen, daß diese

o, in starken Stellungen zu o, e geworden sind in ebynпеть (s. oben S. 160), псаломь (оbеп S. 161), киносьныи (оben S. 159), павель (S. 160) nsw.

2. Der Lautwert des glagolitischen w (h).

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Das glagolitische Zeichen (b) dient, wie bekannt, zur Wiedergabe eines griechischen. Bei Bestimmung seines Lautwertes müssen daher die griechischen Verhältnisse berücksichtigt werden. Griech. bezeichnet 1. einen spirantischen Laut 7, das stimmhafte Seitenstück zu %, vor hinteren Vokalen und vor a. 2. ein j vor vorderen Vokalen. 3. einen stimmhaften Verschlußlaut g nach Nasalen. Vgl. etwa THUMB Neugriech. Handb.2 (1910) S. 1 und 13. Für den Lautwert von glagol. I, können nur zwei Möglichkeiten, ý oder j, in Frage kommen. Die lautliche Geltung eines g oder eines stimmhaften spirantischen 7 hat für das glagol. Zeichen niemand in Anspruch genommen. Vgl. auch VONDRÁK Aksl. Gr.2 56. Zu Gunsten eines j }, sprechen auf den ersten Blick die Fälle, wo einen vulgärgriechischen „irrationalen Spiranten", um einen Ausdruck KRUMBACHER'S (Sitzungsb. d. bayr. Akad. 1886 S 387 ff.) zu gebrauchen, wiedergibt. Wenn wir aber in Fällen wie левьђни, левьђить Λευεί, Λευείτης Zogr. Mar. AssEM. j setzen, verstehen wir nicht, warum in Fällen wie еваhлие svayyékɩov, aĥлú äɣyɛlos u. a. in denselben Texten und in andern so außerordentlich oft und regelmäßig dieses geschrieben wird, wo doch das Mgriech. hier einen Verschlußlaut hatte.

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Vgl. außer den Evangelien noch Cloz.: анђлъскыи, анѣлъ, арханђелъ, еванђелистъ, еванђелскыи, еванђелие. Kiewer Blätter: анђелъ. Euch. Sin.: ађлъ йүүєlos, ађлскый, архѣлъ, свађлие, евђлистъ. Psalt. Sin.: анѣлъ bzw. авђлъ (Ps. Sin. р. 205, 302), letzteres von GEITLER durch aль wiedergegeben. Noch weniger verständlich ist bei Annahme von h ), warum einem glagolitischen nђемонъ преur, левьђии level, левьђитъ 2&veÁT]g, леђеонъ дерби, витѳађии Вудфаүй, ђеона résvva, ђер'ђесиньскъ Герребро, ђенисаретьскъ Гербарет, ђен симани Г9б, ист ђельђота Голрода, параскевьђии лаQ«бxEvy], ниневьђитъ Nuvevelτns, (so oft Mar. Zogr.), in kyrillischen Sprachdenkmälern ständig:

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игемонъ, левьгина, леоугитъ, легеонъ, витьфагина, геръгесиньскъ, генисареѳь, гетьсимани, голъгаѳа, параскевьгиа u. а. entspricht (Vgl. Savv. Kniga éd. ŠČEPKIN Index ss. vv.). findet sich niemals in der Savv. Kniga: икмонъ, кръєсиньскъ u. dgl. Die Wiedergabe griechischer Wörter ist hier also in der Hauptsache orthographisch. Wahrscheinlicher ist danach, daß glagolit. einen Verschlußlaut wiedergibt. Bei einer solchen Annahme versteht man die besondere Häufigkeit von Schreibungen wiе еваДелие, аль für svαyуélɩov, ayyelos im Zogr. Mar. ASSEM. und die Regelmäßigkeit solcher Schreibungen in den andern glagolitischen Texten.

Hier bezeichnet h ein sonst im Altbulg. in Erbwörtern überhaupt nicht vorkommendes g. Dasselbe ý sprach die altbulg. Geistlichkeit nach Ausweis der oben erwähnten kyrillischen Schreibungen in игемонъ, легеонъ, левьгиа usw., und wir haben daher keinen Grund glagolitisch иhемонь anders zu lesen als igemono und für glagolit. ħ einen andern Lautwert als denjenigen eines ģ anzunehmen. Wenn ein Text wie der Zogr. zwischen k und & unterscheidet, dann ist auch zu erwarten, daß er zwischen g und einen Unterschied macht und das ist der Fall, wenn für der Lautwert g angenommen wird. Vgl. auch Suprasl. аггелъ, еўаггелистъ и. ä. Schwierigkeiten macht bei der Auffassung des als ý, ebenso wie bei der Gleichstellung von ħ mit j, nur die eine Form hельhота гolyodã. Wenn man hier ein griech. Ãɛλyođã ansetzen könnte, dann könnte in heльhoта eine ähnliche Konsonantenassimilation gesehen werden wie in власвимисати Влабфрий für *власфимисати, форъфура für порьдура лооúά, едиþаниа für izigáveiα (s. Savv. Kn. ed. ŠČEPKIN p. 143, 144) u. dgl. Aber *Tɛλyodã läßt sich, wie es scheint, nicht belegen. So bleibt für mich heльhoта ein Rätsel.

Für die Bestimmung des Lautwertes von h ist das m. E. von untergeordneter Bedeutung, da die Lautform und Schreibung dieses Namens in den abg. Texten eine schwankende ist. Vgl. o. S. 157 ff. Viel wichtiger für unsern Zweck sind diejenigen Wörter, deren Schreibung regelmäßig ein h aufweist und sie haben uns oben zur Auffassung des hals ģ geführt. Vgl. dazu, allerdings ohne Begründung, LESKIEN Abg. Hdb. 4. M. VASMER

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