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kürzt; in der Vorstufe des Doner Typus lagen neben i, ū, ÿ, die gekürzt wurden, anstelle der alten ō, ě Diphthonge vor, die keine Kürzung erlitten und daher den Wandel des reduzierten Vokals in der vorhergehenden Silbe zu a nicht bewirkten. Alles dieses stimmt mit den Akanje-Typen von Obojań und dem Dongebiet überein, dagegen sprechen aber die Diphthonge uo, ie für altes akutiertes o und è in einer Abart des Typus von Obojań, nämlich derjenigen von Zadonsk, und das Fehlen dieser Diphthonge im Dontypus. Also, entweder stellen diese Diphthonge nicht die Erhaltung der Diphthonge der ältesten Zeit dar, sondern gehen auf kurze Vokale zurück, die durch die allgemeine Kürzung der ursprünglichen Diphthonge und langen Vokale, sowie des steigenden langen ō und entstanden sind, oder das a ist vor diesen Diphthongen im Jakanje von Zadonsk durch irgendwelche andere Ursachen veranlaßt". Der erste Teil dieses Dilemmas enthält die Annahme R. JAKOBSON's, eines Hörers DURNOVO's, die zweite Möglichkeit geht auf DURNOVO selbst zurück. Nach Behandlung der vorhandenen Zeugnisse über die Qualität der heutigen diphthongierten Laute aus altem akutierten o und unter diesen Zeugnissen gibt es wenige, zu Gunsten einer normalen diphthongischen Aussprache schließt DURNOVO doch, daß die heutigen Reflexe der genannten Vokale normalerweise diphthongisch seien, und in Fällen, wo sie kurz seien (was gewöhnlich der Fall ist), es sich um eine sekundäre Kürze handelt, denn sonst läge hier eine ursprüngliche Diphthongierung vor, die, als das Akanje anfkam, nicht hätte gekürzt werden können. Trotzdem wurde in der vorhergehenden Silbe der reduzierte Laut zu ɑ. Wodurch wurde die Dehnung der reduzierten Laute, die die letzteren zu a umwandelte, veranlaßt? Wodurch konnte eine solche Dehnung hervorgerufen werden? DURNOVO weist darauf hin, daß in der heutigen russischen Sprache der alte Unterschied zwischen langen und kurzen Vokalen unter dem Ton verloren gegangen sei. ŠACHMATOV erklärt dieses durch eine Kürzung der alten langen betonten Vokale. in dem heutigen Südgroßrussischen unterscheidet sich der betonte Vokal quantitativ von dem unbetonten und muß als halblang gelten. Woher aber diese Halblänge bei alten kurzen betonten Vokalen? Augenscheinlich hat es eine Zeit gegeben, da die kurzen betonten Vokale gedehnt wurden. Diesen Wandel verlegt der Verfasser in die Zeit, als das Akanje aufkam. Unmittelbar nach der Reduktion der unbetonten Vokale, dem ersten Anlaß zum Akanje, trat eine Dehnung der kurzen betonten Vokale ein. Die langen betonten Vokale unterlagen nicht der Dehnung, daher wurde aber der Vokal der vorhergehenden Silbe gedehnt, der dabei zu einem voll artikulierten a wurde; vor einer Silbe mit betonten von der Dehnung betroffenen Vokalen, wurde der reduzierte Vokal nicht verändert". Dieses ist die Änderung, die DURNOVO an der ŠACHMATOV'schen Theorie über das Akanje vornimmt. Ihre Bedeutung liegt nach Ansicht des Verfassers darin, daß man nach ihr keine Kürzung für diejenigen Diphthonge anzunehmen

Aber

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braucht, deren Länge heute noch zum Teil im Südgroßrussischen erhalten ist (57-59). Alle diese Erörterungen machen den Eindruck einer ad hoc gemachten Theorie, deren Begründung unverständlich ist und die daher in keinem Fall angenommen werden kann. Aus der These, daß nur altes langes ō und ě, nicht aber Diphthonge gekürzt werden konnten, folgt logischerweise noch lange nicht die Notwendigkeit des Vorhandenseins von langem ō und è in den Vorläufern des Obojaner und von Diphthongen in denjenigen des Don-Dialekts. Vielleicht ist es so gewesen, vielleicht auch anders. In diesem Teil der Argumentierung enthält der Schluß des Verfassers einen unwillkürlichen logischen Fehler und überhaupt läßt sich nicht mit Bestimmtheit der diphthongische Charakter von altem akutierten langen ō und ě im Ostrussischen nachweisen. Die Zeugnisse für eine diphthongierte Aussprache der Reflexe dieser Vokale sind zu wenig beweisend und zum größten Teil anfechtbar, mit Ausnahme derjenigen Stellen, wo sie an die rhythmischen Bedingungen der Rede geknüpft ist. Es ist möglich, daß sie durch eine eigentümlich geschlossene Ansatzartikulation der Vokale charakterisiert werden, die in Verbindung mit der folgenden normalen mittleren Lage der Vokale den Eindruck der „Diphthongierung" erweckt. Oder mit anderen Worten, selbst für die älteste Zeit ist hier die Annahme von Diphthongen nicht notwendig, es ist vielmehr eine Aussprache normaler Vokale mit verschiedenen Graden der Geschlossenheit denkbar. Daher bedarf ŠACHMATOV's Theorie keiner Änderung, umso weniger da sich diese Änderung auf eine in vieler Beziehung anfechtbare Grundlage stützt. Ferner können wohl kaum die von DURNOVO zur Verteidigung seiner Theorie angeführten Beweise als befriedigend erachtet werden. Kurze betonte Vokale werden gedehnt, wenn ein reduzierter vorangeht, ohne jedoch eine Veränderung des reduzierten Vokals zu bewirken" diese These wäre noch annehmbar, obgleich auch sie nicht in genügendem Maße bewiesen ist. Jedoch weiter: „Lange betonte Vokale unterliegen, wenn ihnen ein reduzierter Vokal vorangeht, keiner Veränderung, es tritt aber eine Dehnung des reduzierten Vokals ein, der zu a wird diese These ist nicht überzeugend; abgesehen davon, daß sie nicht bewiesen wird, enthält sie einen scharfen Widerspruch in ihren einzelnen Teilen, deren Wechselbeziehung unverständlich bleibt. Es ist tatsächlich unklar, wodurch eine Dehnung der reduzierten Vokale hervorgerufen werden konnte, während der benachbarte lange betonte Vokal erhalten blieb. Ich will nicht näher auf die übrigen möglichen Bedenken eingehen, z. B. auf die ursprünglich langen betonten Vokale, die danach nicht gekürzt wurden, auf ihr Verhältnis zu den neuen langen (gedehnten") Vokalen u. ä. Die Hypothese ist vollkommen willkürlich und kann nicht angenommen werden. Sie ist auch unnötig, da eine einfache und verständliche Erklärung von ŠACHMATOV vorliegt.

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Einige weniger wesentliche Bemerkungen übergehe ich im Hinblick auf den ohnehin zu großen Umfang dieser Besprechung. Es sei aber

zum Schluß nochmals die zweifellos große wissenschaftliche Bedeutung des Werkes von DURNOVO hervorgehoben. Denn wir können jetzt, trotz der Skepsis von BUDDE, von einem Don-Typus, von einem Typus von Obojan und Žizdra usw. im Südgroßrussischen sprechen. Nach der Untersuchung von DURNOVO haben wir eine klare Vorstellung von der komplizierten Entwicklung des Akanje in der Vergangenheit bei den Weißrussen, im Südgroßrussischen und in Übergangsdialekten. Ich möchte schließlich auch die Hoffnung aussprechen, daß das Werk von DURNOVO einen anderen Gelehrten veranlassen möge, die Untersuchung über das südgroßrussische Akanje (das Akanje in nachtoniger und in zweiter und dritter vortoniger Silbe), sowie die Erforschung des mittelgroßrussischen Akanje auf dem von DURNOVO gebahnten Wege abzuschließen, - wenn es dem Schicksal nicht genehm sein sollte, daß die Bearbeitung dieser dem Interessenkreis von DURNOVO am nächsten liegenden Themen von ihm selbst zum Abschluß gebracht werde. S. OBNORSKIJ

R. EKBLOM. Rus- et Vareg- dans les noms de lieux de la région de Novgorod. Upsala, K. W. Appelberg 1915, 68 S. +1 Karte, 8°. ( = Archives d'études orientales, publiées par J. A. LUNDELL, Vol. 11).

Als Beitrag zur Klärung der Frage vom Ursprung des russischen Staates veröffentlicht der Verf. eine Untersuchung über die, die Namen Rust und Varego enthaltenden, Orts- und Flußnamen in der Umgegend von Novgorod. Sie ist wegen der ungünstigen Zeit ihres Erscheinens wenig beachtet worden. (Vgl. übrigens MEILLET Bull. Soc. Ling. Nr. 64 (1916) S. 93 ff.), ist aber doch wegen des darin herangezogenen neuen Materials nicht nur für den Sprachforscher von Bedeutung. Zuerst wird die Etymologie von Rust erörtert und finnische Vermittelung (finn. Ruotsi, estn. Rōts' aus schwed. Rōpsmæn) angenommen. Der Wandel von ts > s wird durch Anlehnung an rusyje,blond' erklärt. Es ist aber zu bedenken, daß das Russische vor dem Schwunde reduzierter Vokale kein ts hatte, denn russ. c, urspr. palatal, unterschied sich davon. So wäre s für fremdes ts auch lautlich begreiflich. In der Nebenform ros- sieht E. eire Spur der Wiedergabe von finn. *rōts-. Bisher hat sie aber z. B. SOBOLEVSKIJ wegen ihrer gelehrten Bedeutung und ihrer ganz späten Belege im Russ. ebenso wie Rosija für byzantinischen Einfluß angesehen. Vgl. Pooía, 'Pãool, 'PoбoBlaxía in zahlreichen Patriarchen-Urkunden bei MIKLOSICH U. MILLER Acta et diplomata graeca Bd. II Index s. V. Diese griechischen Bildungen stammen von byz. 6os, letzteres aus Rust oder aus dem Nordischen. Ich sehe keinen Grund diese alte Auffassung aufzugeben.

Die vielen von Rusb abgeleiteten ON. sind gewiß wertvoll. Zweifelhaft bleibt mir die Verknüpfung des ON. Rusujevo damit (S. 27). Auch die Ableitung von Rusovščina, Rusanovo (27) von Rust ist

m. E. nicht zwingend. Sie könnten auch von einem Spitznamen Rusò blond' stammen. Beide Orte liegen auch weit ab von den andern Rust-Namen. Charakteristischer sind die von varego bzw. veregi stammenden Namen. Sie werden vom Verf. in großer Zahl angeführt. Wiederum vermißt man einen zwingenden Nachweis bei Verigovščina (warum nicht von einem Spitznamen Veriga?).

Auf jeden Fall hat die klare Fragestellung das Verdienst, daß diesem Problem an der Hand eines reicheren urkundlichen Materials an Ort und Stelle leichter nachgegangen werden kann.

M. V.

Bei der Redaktion eingegangene Bücher.

Arhiv za arbanasku starinu, jezik i
etnologiju hgb. für das Albanesische
Seminar an der Universität Belgrad
von H. BARIĆ. Bd. 1 (1923) 276 S.
8°. - Bd. 2 (1924) Heft 1, 167 S. 8°.
BALLOD F. Privolžskije Pompei, Mos- !
kau, Gosudarstvennoje izdatel'stvo
1922. 132 S. + 32 Tafeln. 8°.
BALLOD F. Staryj i novyj Saraj, sto-
licy Zolotoj Ordy. Kazan'. Kom-
binat Izdatel'stva i Pečati, 1923,
63 S. + 30 Tafeln. 8°.

Kaunas, Švietimo Ministerija 1924,

8°. Lief. 1. LXIV + 80 S. (aánětraukas.)

Buzuk P. Korotka istorija ukraïns'koï
movy. I. Einleitung und Lautlehre.
Odessa, Verlag der Ukrainischen
Akademie d. Wiss. 1924, 60 S. 8°.
BUZUK P. Osnovnyje voprosy jazykoz-
nauija. Moskau, Dumnov 1924,
218 S. 8°.

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LUKOMSKIJ G. St. Petersburg. Eine Geschichte der Stadt und ihrer Baudenkmäler. München, Orchis-Verlag 1923. 21 S. + 42 Abb. 8°. (= Monographien zur russischen Kunst II.) LUKOMSKIJ G. Zarskoje Sselo. Eine Geschichte der Zarenschlösser, der Gartenpavillons und Gärten. München, Orchis-Verlag 1923. 56 S. + 32 Abb. 8°. (= Monographien zur russischen Kunst III.)

LUTHER Arthur, Geschichte der russischen Literatur, Leipzig, Bibliographisches Institut 1924. IX +

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