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Übersetzungen). Ferner ein kurzer Vortrag von P. L'ubomirov О важности изучения мордвы und Описание этнографических записей, хранящихся в этнографическом музее Саратовского края. Kurze Beschreibung von Hs. aus den Jahren 1919-21, die folkloristisches Material über die örtlichen Großrussen enthalten.

In R'azan' erscheint seit Ende 1923 der Вестник рязанскиX краеведов, dаs Organ der Razaner Gesellschaft für Landeskunde; bisher liegen 4 Nummern vor. No. 2 enthält einen Vortrag von I. Kitajcev Опыт исследования набойки в Касимовском уезде (набойка ist eine Art gemusterter Färbung von Stoffen); No. 3: N. Lebedeva Предварительный отчет об этнографических работах в Сапожковском уезде летом 1923 г. Wertvolle Mitteilungen über Kleidung und Kopfputz. S. SAL'CHIN Село Рясы Спасского уезда Angaben über örtliche Bräuche (umpflügen eines Feldes als Schutzmittel gegen Viehseuchen und Durchziehen eines neugeborenen Kindes durch eine gespaltene junge Eiche im Walde). Außerdem enthält die Nummer einen Fragebogen über die örtliche Bauernkleidung. No. 4: B. ALEKSEEV Народное искусство Рязанской губ. Über Spitzen, deren Herstellung hier früher weitverbreitet war, seit dem Kriege und der Revolution aber im Aussterben ist.

Einen Teil des Kreises Ranenburg Gouv. R'azan' behandelt die kurze heimatkundliche Beschreibung des Nikol'sker Bezirkes: Meтодические письма. Письмо второе. Наша волость. Moskau 1924 48, 8° bgb. von der Научно-Педагогическая Секция. Sie ist von Schülern der 1. Stufe der Zagradčinsker Schule unter Anleitung des Lehrers RoŽDESTVIN zusammengestellt. Es findet sich hier unter anderem die Skizze eines Wohnhauses nebst Plan, das Budget eines Bauern, eine Beschreibung seiner Lebenshaltung, Mitteilungen über Kleidung, Nahrung, Sitten, 3 alte Lieder und 18 moderne Schnaderhüpfl. Das Buch enthält ein Vorwort von N. KRUPSKAJA und soll als Vorbild für heimatkundliche Arbeiten in der Volksschule diener!.

1921 erschienen in Voronež 2 Nummern des Воронежский Историко-Археологический Вестник. Acta Societatis historicae et archaeologae Voronegiensis in honorem Alexandri Uspenski conditae. Die zweite Nummer enthält: E. Kagarov О значении некоторыx русских народных обычаев aus Anlaß des Buches von D. ZELENIN Описаніе рукописей ученаго архива Географ. О-ва; A. PUTINCEV (Herausgeber des Вестник) Из этнографических впечатлений и наблюдений. Коротоякский уезд. Der Verfasser hat im Sommer 1920 den Kreis bereist. Unter anderem machte er die Beobachtung, daß die alte Liedertradition ausgestorben sei; an ihre Stelle ist das neue Lied, das Schnaderhüpfl getreten, das in allen Dörfern verbreitet ist. Es enthält noch keine politischen Motive, sondern besingt wie früher die Liebe; in der Kleidung zeigt sich die Mode french und galifé. Die Hochzeitsbräuche und andere sind im Schwinden begriffen, stark verbreitet ist jedoch der Aberglaube. — R. DANKOVSKAJA und N. REDIN

Об изучении народных детских игрушек (Fragebogen über Kinderspielzeug).

In Sibirien sind von den Бюллетени Восточно-Сибирскаго отдѣла Географическаго Общества 5 Nummern erschienen. Sie bestehen aus einer Bibliographie der Sibirischen Heimatkunde. Außerdem ein volkskundliches Sammelwerk Сибирская Живая Старина. Irkutsk 1923 178 S. 8°. Außer bibliographischen Aufsätzen müssen daraus erwähnt werden: G. Vinogradov Этнография и современность; um die Entwicklung von volkskundlichen Erscheinungen zu verstehen, müsse man die heutige Lebensweise, besonders in kritischen Zeiten untersuchen; im besonderen empfiehlt der Verf. die neuen Wörter der Volkssprache zu untersuchen, ebenso die neuen Lieder, Legenden, Märchen und materielle Kultur; zu einem jeden dieser, Punkte bringt er wertvolle Beispiele aus dem sibirischen Leben in den letzten Jahren. M. MURATOV Духоборцы Иркутской губернии. Aus Geschichte und Leben der örtlichen Sektierer. M. AZADOVSKIJ Легенда о Щапове; in der Heimat dieses sibirischen Historikers aufgezeichnet; wichtig für einen Folkloristen, der sich mit dem Entstehungsprozeß und der Verbreitung von mündlichen Überlieferungen beschäftigt. - E. TITOV Некоторые данные по культу медведя у нижне-ангарских тунгузов. Unter anderem werden die landesüblichen, zum größten Teil euphemistischen, Bezeichnungen des Büren behandelt. - A. POPOVA Детские игры и забавы в Сибирской деревне. Beschreibung von 34 Spielen großrussischer Kinder im Kreise Balagansk Gouv. Irkutsk.

Die 5. Lief. des Сборник трудов профессоров и преподавателей Государственного Иркутского университета. Irkutsk 1923 (mir unzugünglich) enthält unter anderem: G. VINOGRADOV Смерть и загробные представления у русского старожилого населения Сибири. M. MURATOV Духоборцы в Восточной Сибири в первой половине ХІХ в. B. PETRI Школа шаманов у северных бурят. P. ČERNYCH Русские говоры Мамырской волости Тулунского уезда Иркутской губ.

Bedeutend weniger ist in der Ukraina au heimatkundlichen Veröffentlichungen erschienen. Die Бюлетень комісії краєзнавства der ukrainischen Akademie der Wissenschaften No. 1 Kiev 1928, 4 S. S enthält kein wissenschaftliches Material. Im Вістник Одеської Комісії Краезнавства при Всеукраїнській Академії Наук No. 1 Одесса 1924, 24, 8° findet sich das Statut der Kommission, Rechenschaftsberichte des Vorstandes und der 4 Sektionen: 1. für Bodenschütze, 2. Archäologie, 8. soziale und historische Forschung, 4. ethnographisch - dialektologische Forschung, sowie 2 kleine 2 kleine Aufsätze: 5. СѴЕТКО Хайдутські болгарські пісні, записані в с. Тернівці біля Миколаіва (3 Lieder ohne Anmerkungen), O. SIKYRYNS'KYJ Звичаї та обряди на Юрія в с. Глибокояр на Одещині (8 ukrainische Abergläubische Bräuche, die sich an den 23. April knüpfen). - Im Anhang 2 kurze Anweisungen zur Sammlung von Material über Wohnbauten und historische Denkmäler.

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N. Sumcov Этнографическій очеркъ Харьковской губ. Charkov 1918, 24, 8° (Sonderabdruck aus dem Sammelwerk Природа и населеніе Слободской Украины, Харьковской губ.) ein lüchtiger, populär gehaltener Überblick; handelt etwas genauer über die Russifizierung

der Ukrainer.

Nebenbei seien hier noch zwei Bücher erwähnt, obgleich sie nicht in das Gebiet der Heimatkunde fallen: Как живет украинское село. Монографическое обследование Гребенского и Кошеватского районов на Киевщине. Kiev 1924, 136, 8°. Изд. Кіевского Губернского Комитета Коммунистической Партіи Украины. Die Untersuchung wurde durchgeführt durch 2 Kommissionen auf Anregung von 2 kommunistischen Parteien, der russischen und ukrainischen, für den 13. Kommunistischen Parteikongreß. An der Spitze der Kommissionen standen MITROFANOV und DRAPAL UK. Das Buch erinnert an die früheren statistischen Ausgaben der russischen Landstände. Es behandelt hauptsächlich die Wirtschaft, bietet aber auch einiges Interessante für den Volkskundler; dargestellt wird darin die heutige Naturalisierung der Bauernwirtschaft, das gegenseitige Verhältnis zwischen den einzelnen Gruppen der Dorfbevölkerung, die örtlichen Erwerbszweige, sowie die gesellschaftlich-politische Seite des Dorflebens.

In derselben Art ist das Buch von Ol. Trylis'kyj Сучасне село. Charkov 1924, 57, 8°. Der VERF. hat an einer ebensolchen Parteikommission teilgeno..imen, die die Gegend von Novo-Odessa (die Dörfer Kandybino, Sebino, Dymovka u. a) im Kreise Nikolaev Gouv. Odessa untersucht hat.

A. Svěncickaja Къ этнографіи бойковъ. Ztschr. Живая Старина XXIII (1914) No. 3-4, 295-304. Berichtet in halbbelletristischer Form über Wohnung, Kleidung, Wirtschaft, Aberglauben, Zauber- und Beschwörungsformeln; 2 Weihnachtslieder.

Heimatkundliche in Weißrußland erschienene Arbeiten sind mir nicht bekannt geworden; auch der Aufsatz von N. Maslakovec Краеведение в Белоруссии, Ztschr. Краеведение No. 3 301-303 gibt keine Literaturangaben. Unter den ethnographischen Monographien muß besonders die sehr wertvolle Arbeit von 1. Serbov ±лоруссысакуны. Краткій этнографическій очеркъ. Сборникъ русск. яз. и слов. Акад. Наук XCIV (1916) erwähnt werden. Der VERF. beschreibt das Leben der Weißrussen im Gouv. Minsk an der Grenze zwischen den Kreisen Igumen und Bobrujsk. Die Bevölkerung wird сакуны genannt, weil sie die Endung der reflexiven Verba mit velarem s, also sa spricht. Bauten, Kleidung, Handwerkszeug und Sitten sind nur kurz beschrieben, dafür ist aber eine große Anzahl von Abbildungen beigelegt; eingehender wird der Dialekt behandelt. Außerdem finden sich darin Lieder mit Melodien und einige Märchen.

In den verschiedenen heimatkundlichen Ausgaben sind besonders viele Fragebogen und Anleitungen zum Materialsammeln gedruckt worden. Als Muster dazu dienten hauptsächlich folgende Ausgaben:

1. Анкетные вопросы Комиссии по составлению этнографических карт России. живая Старина 1914 No. 1-2, 193-212; es werden hier einzelne Anweisungen für Großrussen, Kleinrussen, Weißrussen und Baškiren gegeben über Wohnart und Gebäude, wirtschaftliches Leben (Volkstechnik, Erwerbszweige, Speise und Getränke, Fahrzeuge und Gespann), Kleidung und Schmuck. 2. Сборник инструкцій и программ для участников экскурсій въ Сибирь, hgb. vom Общество изучения Сибири и улучшения ее быта (1. Auflage Petersburg 1912 165 S.; 2. verbesserte und ergänzte Aufl. Petersburg 1914 820 S.), enthält 28 einzelne Programme, von denen für uns hier wichtig sind: L. Sternberg Краткая программа по этнографіи. N. Skalozubov Программа для собиранія матеріала по вопросу о народной медицинѣ und Собираніе матеріаловъ для словаря народныхъ названій растеній. Vs. Miller Программа по собиранію произведеній народной словесности. 3. Сборник программ школьных наблюдений над природой, hgb. von V. Guškov Petersburg 1922, 156, 8°. Hier finden sich auch die ethnograpischen Programme von V. Bogoraz-Tan: ein Programm zur Untersuchung der Lebenshaltung, Kinderlieder, Volkslieder, materielle Kultur, geistige Kultur und gesellschaftliches Leben; körperlicher Habitus der Bevölkerung und Volksmedizin.

Von den vielen heimatkundlichen Fragebogen allgemein-volkskundlichen Inhalts sollen hier nur die originellsten Erwähnung finden. Von der Архангельское Общество изучения русского севера wurde 1915 herausgegeben Анкета о вліяніи войны на жизнь Архангельской губернiи. Аrchangel'sk 17 S. — In der Zeitschrift краеведение No. 3 S. 269 ist ein kurzer Fragebogen erschienen über lebende Archäologie und ihre neuen Formen.

Die alten russischen volkskundlichen Zeitschriften Этнографическое Обозрынiе und живая Старина sind nur bis 1916 inkl. erschienen. Neuerdings (Ende 1924) ist wiederum ein Heft der THогpaическое Обозрение herausgekommen.

Die spezielle Fragen behandelnden Aufsätze dieser Zeitschriften werden weiter unten in den einzelnen Abteilungen dieser Übersicht behandelt, hier sollen nur Aufsätze allgemeinen Inhalts Berücksichtigung finden: N. MOGIL'ANSKIJ Предмет и задачи этнографій. Живая Старина 1916 No. 1, 1—22. Der VERF. ist gegen das Bestreben, die Volkskunde als Kulturgeschichte oder Soziologie zu behandeln; bei volkskundlichen Forschungen habe das Volk, ovos, im Mittelpunkte zu stehen, daher bedürfe es der gemeinsamen Arbeit von Naturwissenschaftlern, Sprachforschern und Historikern. Dieser Vortrag von MOGIL'ANSKIJ, gehalten in der Geographischen Gesellschaft am 4. März 1916, rief eine rege Debatte hervor (vgl. hierzu ИзвĚстiя reorр. Обшества 1916 No. 7); einer wichtigen Korrektur unterzog diese Ansicht L. STERNBERG: die Ethnographie sei einheitlich, bedürfe aber gleich der Zoologie und den anderen Wissenschaften, daß ihre Tatsachen unter verschiedenen Gesichtspunkten angeordnet würden und zwar

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räumlich nach ihrer geographischen Verbreitung, zeitlich im Sinne der Kontinuität, der Entwicklung der Tatsachen, und typologisch nach den Erscheinungstypen, unabhängig von Raum und Zeit; die allgemeine Ethnographie oder Kulturgeschichte und die beschreibende Ethnographie oder Volkskunde bedienen sich nur verschiedener Klassifizierungsarten: die Volkskunde der räumlichen Klassifizierung, die Kulturgeschichte der zeitlichen und typologischen.

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S. Semkovskij Марксизм та національна проблема (in der Charkover Zeitschrift червоний шлям 1923 No. 1, 145-168) behandelt die Frage, ob der Kulturfortschritt zu einer Stärkung des nationalen Moments führt oder zur Auflösung der nationalen Eigenarten. (Fortsetzung folgt)

Charkov

D. ZELENIN

Die weißrussische Philologie in den letzten zehn Jahren.

Während der letzten zehn Jahre haben sich im Leben des weißrussischen Volksstammes wichtige Ereignisse abgespielt. Früher als die anderen russischen Gebiete wurde Weißrußland durch den Weltkrieg in Mitleidenschaft gezogen. Evakuierung und Flucht veranlaßten viele Weißrussen ihre Heimat zu verlassen und nach Osten zu ziehen, wo in Kürze verschiedene weißrussische Organisationen entstanden. Einige von ihnen verfolgten auch kulturelle Aufgaben, wie die Abhaltung von Vorlesungen über Weißrußland. Nach den Brester Verhandlungen blieb der größte Teil Weißrußlands von deutschen Truppen besetzt. Eine Teilung, bei der die polnische Grenze mitten durch das Herz des Landes gezogen wurde, brachte der Frieden von Riga. Sein östlicher Teil reorganisierte sich unter dem Namen von Sovjet-Weißrußland, sein westlicher kam zu Polen. Die russische Revolution, die das Prinzip der nationalen Selbstbestimmung propagierte, trug wesentlich zur Stärkung der sogenannten weißrussischen Bewegung bei, deren Ziel vollkommene Unabhängigkeit ist. In letzter Zeit sind auch von der Sovjetregierung Maßnahmen zur Förderung heimatkundlicher Studien getroffen. Sogar ein besonderes Institut für weißrussische Kultur wurde in Minsk gegründet. Alle diese Umstände haben auf die Erforschung Weißrußlands Einfluß gehabt und einen Widerhall in der Presse gefunden.

Während der Kriegsjahre wurde die weißrussische Forschung stark gehemmt durch die im Lande herrschenden unruhigen und unsicheren Verhältnisse. Wir haben daher aus dieser Zeit auch nur zwei Schriften, deren Abfassung aber auch in die Vorkriegsjahre fällt: 1. J. SERBOV Белоруссы-сакуны, Petersburg 1915 aus dem Сборник отд. русск. яз. и слов. VIC XVII+ 180 8°. Die Ausgabe enthält viele Abbildungen von Bauerntypen und Bauten aus Südweißrußland. Einige Lieder werden mit Noten gegeben. Das Material ist auch in sprachlicher Hinsicht interessant, obgleich die Aufzeichnungen in einer seltsamen, Selb

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