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bourg-Lausanne 1920, 865 Seiten. Die Ethnographie ist hier bearbeitet von B. PIŁSUDSKI und ST. DOBRZYCKI, die Demographie von ST. ZALESKI. Für derartige Forschungen kommt noch in Frage E. ROMER Geograficzno-statystyczny Atlas Polski Lemberg-Warschau 1921, 26 Seiten + XXXIV Tafeln. Das Werk ist auch ausländischen Forschern zugänglich, da zu jeder Karte auch Erläuterungen in französischer und englischer Sprache vorliegen. Östliche Gebiete behandeln J. CZEKANOWSKI Stosunki narodowościowo-wyznaniowe na Litwie i Rusi Lemberg 1918 (Prace geograficzne I). M. ŚWIECHOWSKI Żywioł polski na ziemiach litewskich Zakopane 1917. DERS. Stosunki ludnościowe i własność ziemska na ziemiach litewskich Krakau 1918. DERS. Population d'après les nationalités et la propriété foncière sur le territoire du Grand Duché de Lithuanie Krakau 1918. DERS. Mapa narodowościowo-polityczna obszarów W.-ks Litewskiego Warschau 1921 (dasselbe englisch und französisch). E. MALISZEWSKI Polacy i polskość na Litwie i Rusi Warschau 1916. K. SOCHANIEWICZ Stosunki narodowościowo-wyznaniowe w diecezji podlaskiej w. r. 1863 (Lud. XX

271-292).

Den ethnographischen Verhältnissen des südöstlichen Polens gewidmet ist ST. PAWŁOWSKI Ludność rzymsko-katolicka w polsko-ruskiej części Galicji Lemberg 1919 (Prace Geograficzne III). Für Zips und Orawa (Árva) hat die kartographische Kommission eine besondere Publikation ausgearbeitet: Spisz, Orawa i okręg czadecki Krakau 1919.

Erwähnenswert ist auch der Artikel von R. ZAWILIŃSKI Charakter jezykowo-etniczny ludności polskiej na Węgrzech (Pamiętnik Towarzystwa Tatrzańskiego XXXVII 134-140).

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Aus der umfangreichen Literatur über Schlesien ist zu wähnen: A. DUDZIŃSKI Polacy na Slasku Lemberg 1919 (Prace Geograficzne IV) sowie K. PIATKOWSKI Stosunki narodowościowe w ks. Cieszyńskiem Teschen 1918. Die nördlichen Kreise bearbeitete: E. ROMER Polacy na kresach pomorskich i pojeziernych Lemberg 1919 (Prace geograficzne II).

Auch die Frage von Stammes unterschieden innerhalb der polnischen Grenzen ist erörtert worden. Ein wertvoller Beitrag dazu ist: S. UDZIELA Etnograficzne ugrupowanie i rozgraniczenie rodów Górali polskich. (Przegląd geograficzny I 80-91). Auf Grund ethnographischer Merkmale unterscheidet der Verf. folgende Górale-Stämme: 1. Górale beskidowi. 2. Podhalanie. 3. Kliszczacy. 4. Lachowie sądeccy.

Die ethnisch-soziale Schichtung der polnischen Bevölkerung ist Gegenstand der Untersuchung von J. CZEKANOWSKI Z badań uwarstwowienia etniczno-społecznego Polski Posen 1921 (Prace komisji Mat.-przyr. Towarz. Przyjaciół Nauk w Poznaniu Serie B Bd. I Heft 1 S. 56-77 und separat). In diesen Betrachtungen kommt der Verf. zu dem wichtigen Ergebnis, daß der alte polnische Adel und die die Grundlage des polnischen Staates bildende Aristokratie sich durch einen mehr großpolnischen Typus, also den blonden nordeuropäischen (h. europaeus)

auszeichnete, während die Zeit des Verfalls der Rzeczpospolita eine Epoche des Hervortretens eines andern anthropologischen Typus, des sogen. sarmatischen ist. Daher können, nach Ansicht des Verf., die Anhänger der Lehre von Gobineau von der Ungleichheit der staatenbildenden Veranlagung verschiedener europäischer Rassen Polen als ein Musterbeispiel ihrer Theorie ansehen, da kein slavisches Volk ein so zähes Staatengebilde errichtet hat und keines den Typus des blonden Nordeuropäers so häufig aufweist wie die Polen.

An Beiträgen zur monographischen Behandlung des polnischen Gebietes wären noch zu nennen: Die Übersetzung der russischen Schrift von A. Hilferding Остатки славянъ на южномъ берегу Балтійскаго моря in der Zschr. Gryf" (erneuert seit 1920). Einen Versuch synthetischer Behandlung des kaschubischen Volkes gab A. FISCHER im Sammelwerk: Z polskiego brzegu. Przyroda i lud., bearbeitet von ST. PAWŁOWSKI, A. JAKUBSKI und A. FISCHER, Lemberg-Warschau 1923, 72 S. Der Verf. versucht im heutigen Kulturstadium der Kaschuben verschiedene Kulturschichtungen zu erkennen. Auf der Grundlage altslavischer Kultur schichten sich starke germanische, finnische und polnische Einflüsse (die letzteren besonders von Seiten der Wielkopolska“ und „Kujawy“).

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Eine monographische Behandlung der Kaschuben hat schließlich noch ISYDOR GULGOWSKI herausgebracht: Kaszubi Krakau 1924, 128 S. +1 Karte (Bibliothek Orbis" Serie III Bd. 2). Diese Aufgabe konnte niemand besser lösen als der Verf. des Buches Vou einem unbekannten Volke in Deutschland". In besonderen Kapiteln behandelt er I. Land der Kaschuben. II. Geschichte. III. Volk. IV. Baukunst. V. Ackerbau und Fischfang, Handwerk, Hausindustrie und angewandte Kunst. VI. Spiele und Vergnügungen, Hochzeit. VII. Soziales Leben und Bräuche. Dialekttexte und Bibliographie. Der Wert des sorgfältig bearbeiteten Materials wird noch durch 37 außerordentlich wertvolle Abbildungen, durch Notenbeilagen und eine ausgezeichnete Karte der Kaschubei erhöht.

Wie die Kaschubei in ISYDOR GULGOWSKI einen Fachmann besitzt, hat die puszcza Kurpiowska einen Erforscher in A. CHETNIK. In den letzten Jahren hat er eine Reihe von Arbeiten auf diesem Gebiet veröffentlicht und zwar: Z zielonej puszczy (Ziemia V Nr. 3-11), eine ausgezeichnete Darstellung der Häuserbauten dieser Gegend unter dem Titel: Chata Kurpiowska Warschau 1915, 112 S., ferner: 0 Kurpiach Warschau 1919, 50 S., endlich eine Darstellung: Kurpie Krakau 1924, 140 S. (Bibljoteka geograficzna „Orbis Serie III Bd. 4). Ausführlich wird sowohl das Land geschildert wie seine Bewohner, eine kurze Charakteristik der Puszcza am Narew und Bug geboten, die Landschaft, ihre Grenzen und ihre Bevölkerung beschrieben. Mit nachahmenswerter Hingabe stellt der Verf. namentlich die so schwer zu fassende materielle Kultur dar: Haus, Häuserarten, das Innere des Hauses, Hausrat, Kapellen, Kreuze an den Wegen, die Beschäftigung

der Puszczacy, wie Jagd, Bienenzucht, Fischfang, Bernsteinfischerei, Eisenschmieden, Teerfischerei usw. Auch Kleidung und Nahrung wird berücksichtigt. Ferner schildert er erschöpfend die ganze soziale Kultur wie sie in der Vergangenheit war, die Bestimmungen für die Bienenzucht, Gericht und Strafen, die Privilegien und die durch politische Verhältnisse bedingten Änderungen. Schließlich geht er auf die Feste, Jahres-, Familien- und sonstigen Feierlichkeiten und behandelt dabei alte Bräuche.

Neben der materiellen Kultur, die ihn besonders interessiert, berücksichtigt der Verf. Aberglauben, Überlieferungen, Lieder, Tänze, Spiele und bietet auch mundartliche Texte. Ebenso geht er auf die Volkskunst, Holzschnitzerei, Bildhauerkunst, Teppichwirkerei und Musik Eine ausführliche Bibliographie und zahlreiche Abbildungen erhöhen den Wert des Buches, das eine wesentliche Lücke der polnischen Volkskunde ausfüllt.

Das Gebiet zwischen den Flecken Trzcianne und Goniądz und der Eisenbahnstation Mońki im Kr. Białystok bearbeitet vom volkskundlichen Standpunkt A. RUMELÓWNA Z mili kwadratowej obszaru Warschau 1914, 63 S.

Dem Gebiet der Małopolska sind auch mehrere tüchtige Arbeiten gewidmet. ST. POLACZEK veröffentlichte die stark vermehrte 2. Auflage seines Powiat Chrzanowski w W. X. Krakowskiem Krakau 1914, 308 S. Die Volkskunde findet hier volle Berücksichtigung. Eine wichtige Monographic ist auch ST. CERCHA Kleparz, przedmieście Krakowa przed 50 laty (Materjały antropol. archeol. i etnogr. XIV 1-80). Die Arbeit ist wertvoll durch die Feststellung eines engen Zusammenhanges zwischen der volkstümlichen und kleinbürgerlichen Kultur, der bisher nicht genügend beachtet worden ist.

Eine ausgezeichnete Monographie lieferte auch der Senior der polnischen Volkskundler SEWERYN UDZIELA, Kustos am Museum etnograficzne in Krakau in seinem: Krakowiacy Krakau 1924, 154 S. Auf Grund eigener, langjähriger Forschungen schildert er allseitig die Krakauer Gegend und ihre Bevölkerung in allen Äußerungen ihrer

Kultur.

Das Gebiet des Podhale, das durch seine Abgesonderheit besonders zur Belebung der volkskundlichen Studien in Polen namentlich auf dem Gebiete der materiellen Kultur beigetragen hat, war auch Gegenstand weiterer Forschungeu. Im Zusammenhang mit der Grenzfrage erwachte das Interesse für Árva (Orawa) und Zips (Spisz). R. ZAWILIŃSKI Z naszych kresów południowych (Pamiętnik Tow. Tatrzańskiego XXXVII 37—63) behandelt diese Probleme. Wertvolles Material aus dem Zipsgebiet sammelte der unlängst verstorbene Orientalist J. GRZEGORZEWSKI Na Spiszu. Studja i teksty folklorystyczne Lwów 1919, 178 S. Einiges volkskundliche Material enthält auch die Arbeit von KAZIMIERZ SOSNOWSKI Beskidy zachodnie Kraków 1924, 248 S. (Bibljoteczka geograficzna,Orbis" Serie III Bd. 5-6). Schließ

lich wäre unter den Forschungen über das polnische Gebiet noch besonders K. POTKAŃSKI'S Pisma pośmiertne, Kraków, Akad. Umiejęt ności 1922-1924, Bd. I, IV + 479 S. Bd. II, 498 S. hervorzuheben. Der 1. Band unfaßt eine außerordentlich wichtige Siedlungsgeschichte des Radomer Landes, der Kurpie, des Podhale (S. 107-388, II 333-345) mit voller Berücksichtigung volkskundlicher Tatsachen. Aus dem polnisch-ruthenischen Grenzgebiet besitzen wir gleichfalls wertvolles Material: A. SALONI gibt eine Darstellung der Umgegend von Stanisławów: Zaściankowa szlachta w Delejowie (Materjaly antrop. archeol. i etnogr. XIII 3-151). Die Umgegend von Brzeżany wurde vom ethnographischen Standpunkt beschrieben von K. MOSZYŃSKI Obrzędy, wiara i powieści ludu z okolic Brzeżan (Materjały antrop. archeol. i etnogr. XIII 152—198). K. MosZYŃSKI lieferte ebenfalls eine sehr fleißige ethnographische Schilderung des ukrainischen Gebietes unter dem Titel: Z Ukrainy Warschau 1914: 157 S. Wichtig ist auch E. FRANKOWSKI Z Polesia wołyńskiego (Ziemia V Nr. 10-13).

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Der Pamiętnik" von M. MARKS aus Witebsk, veröffentlicht von W. BRUCHNALSKI enthält viel wertvolles weißrussisches Material aus Witebsk. Erwähnt sei auch R. LILIENTALOWA Święta żydowskie w przeszłości i teraźniejszości. Der 1. Teil dieser Arbeit erschien bereits 1908 (Rozpr. Wydz. filol. Ak. Um. Krak. Bd. XLI), zwei weitere Teile sind neuerdings erschienen: 1914 (Bd. LII) und 1920 (Bd. LVIII). Die Arbeit zieht auch polnisches folkloristisches Material zum Vergleich heran und gibt so die Möglichkeit, die Frage nach der gegenseitigen Beeinflussung zu erwägen.

b) Volksmundarten

Von außerordentlicher Bedeutung für die volkskundliche Forschung sind die Arbeiten von KAZIMIERZ NITSCH über polnische Mundarten: Djalekty języka polskiego (Encyklopedja Polska Bd. III 238–343, Krakau Akad. Umiejętności 1915). Die Gesamtheit der polnischen Dialekte schildert Nitsch in seiner: Mapa narzeczy polskich. Z objaśnieniami, Krakau 1919. Von demselben Verf. stammt auch die Reihe: Monografje polskich cech gwarowych. Nr. 1. Fonetyka międzywyrazowa. Nr. 2. Małopolskie ch. Mit einer Karte, Kraków 1916, 58 S. Nr. 3. Prasłowiańskie . Mit einer Karte 1916, 47 S. Endlich hat er auch noch das Verdienst, die Bearbeitung eines in Polen bisher ganz vernachlässigten Gebietes, der Wortgeographie in Angriff genommen zu haben: Z geografji wyrazów polskich (Rocznik slawistyczny VIII 60-150). Krakau 1918. Auf Grund eines Materials aus ca. 400 Ortschaften schildert er die geographische Verbreitung von 1. Tiernamen wie wilga,Goldamsel', nietoperz,Fledermaus, kogut, Hahn'. 2. Bezeichnungen aus dem Gebiete der materiellen Kultur: przycies Schwalbe', krokiew Dachsparren', bant,Band', kalenica,First, boisko Tenne', zapole-sasiek,Banse, Fach', zapolnica ,Scheidewand zwischen Tenne und Banse', sierdzień-sworzeń,Spannagel',

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obartel-ryczan Lenkschemel'. Die Verbreitung eines jeden Wortes wird durch Karten veranschaulicht, die auch für den des Polnischen Unkundigen verständlich sind. Schließlich findet sich auch noch eine deutsche Zusammenfassung am Schluß des Aufsatzes. Die Untersuchungen von NITSCH ergeben Unterschiede zwischen der Małopolska und Wielkopolska einerseits und dem Mazowsze andererseits auf dem Gebiete der wirtschaftlichen Terminologie. Dagegen ist das Verhältnis von sierdzień und sworzeń ein ähnliches wie dasjenige von kokot und kur und auf dieser Grundlage läßt sich eine Grenze von der Netze bis zum linken Weichselufer ziehen, die ältere Verhältnisse widerspiegelt als die Gruppe von Ausdrücken aus dem Bereich von Haus und Stall.

Die Erforschung des kaschubischen Gebietes fördert FR. LORENTZ durch die Veröffentlichung des 2. Teiles der Teksty pomorskie czyli słowińsko-kaszubskie Krakau, Akademie 1914. E. KLICH bearbeitete das Narzecze wsi Borki nizińskie (pow. Mielecki) Krakau 1919, 107 S. (Prace Komisji Językowej Akad. Umiejętn. w Krakowie Nr. 2). Schließlich enthalten die Materjaly Komisji Językowej VII Teil 1, Krakau 1915 die Arbeiten von: W. KOSIŃSKI Słownik okolicy Czchowa (S. 27-74). 0. CHOMIŃSKI Djalekty polskie okolic Rymanowa (S. 75-182). K. NITSCH und J. STEIN Zapiski gwarowe

ze środkowej Galicji (S. 183—234).
c) Ortsnamen

Im Zusammenhange mit den praktischen Bedürfnissen steht eine Belebung auch dieses Forschungszweiges. Einen Fragebogen darüber veröffentlichte S. UDZIELA (Lud XXI 237—8). Der verdiente Tatraforscher J. ZBOROWSKI publizierte Wskazówki do zbierania nazw. geograficznych (Biblj. Tow. Miłośników Języka Polskiego Nr. 4) Warschau 1923, 32 S. und WL. SEMKOWICZ O zbieranie nazw geograficznych (Orli Lot V Nr. 6-7 S. 100-107). Abgesehen davon erschien noch eine große Anzahl von Untersuchungen. Besonders reichhaltig sind KS. ST. KOZIEROWSKI's Badania nazw topograficznych dzisiejszej archidiecezji Gnieźnieńskiej Posen 1914, 440 S. Badania nazw topograficznych dzisiejszej archidiecezji Poznańskiej Posen 1916 Bd. I-II, 577+765 S. Badania nazw topograficznych na obszarze dawnej zachodniej i środkowej Wielkopolski Posen 1921, 503 S. Die große, auf gedruckten und ungedruckten Quellen fußende Materialsammlung ist in diesen Werken ebenso zu bewundern wie die Bearbeitung. Eine Bearbeitung eines Teiles des von ihm gesammelten Materials bietet KS. ST. KOZIEROWSKI Pierwotne osiedlenie ziemi Gnieźnieńskiej wraz z Palukami w świetle nazw geograficznych i charakterystycznych imion rycerskich Posen 1924 129 S. (Slavia Occidentalis III-IV). Der Ks. A. MAŃKOWSKI untersucht die Nazwy miejscowe powiatu lubawskiego Wąbrzeźno 1923, 23 S. Ähnliche Fragen bearbeitet auch ST. DRZAŻDŻYŃSKI Słowiańskie nazwy miejscowości na Slasku pruskim III Powiat Kozielski (Lud XIX 1-30), sowie FR. LORENTZ

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