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einem Laut zusammengefallen, wobei die gebildete Aussprache der älteren Generation für diese Laute in unmittelbar vortonigen Silben ein geschlossenes e (nach M. -e) und diejenige der jüngeren Generation ein verhältnismäßig offenes hat, unabhängig von der Art der folgenden Konsonanten oder der Vokale in der folgenden Silbe; in den sgrr. und den meisten Übergangsmundarten mit ngrr. Grundlage und sgrr. Schichtung ändert sich die Art des vortonigen Vokals in Abhängigkeit von den folgenden Konsonanten oder den Vokalen der folgenden Silbe, aber unabhängig von der Herkunft dieses Lautes 1). Im Wortauslaut kennt die gebildete Aussprache für altes e und 'a in den Kasusendungen (воля, поле, гостя) einen Laut, der dem ǝ nahekommt und der nur unter gewissen Intonationsbedingungen durch a vertreten wird, dagegen kennt sie für è in den Kasusendungen einen geschlossenen 2-Laut, der aber nicht so stimmhaft ist wie das i in vortoniger Silbe. In der 2. plur., wenn sie nicht endbetont ist, spreche ich i: dait'i usw., die ältere Generation sprach aber anscheinende (ein geschlossenes e). Auf altes ę kann der Vokal zurückgehen in den Substantiva auf мя: имя, знамя и. а. Hier hat die gebildete Aussprache denselben Laut wie im N. A. sg. n. (поле), N. sg. f. (воля), G. sg. m. (гостя). Auf altes gemeinrussisches ě, dem ein abg. ę im Wortauslaut entspricht, geht das e zurück in den Endungen -e, -ie im N. pl. der Adjektiva, das heute als i artikuliert wird dobryi, sinii (silbisches i; - добрые, синіе).

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Auf der 3. Stufe, d. h. in unbetonten Silben mit Ausnahme der unmittelbar vortonigen und des absoluten Auslautes, unterscheidet M. in der russischen gebildeten Aussprache nur 3 Laute: u, a („harter Schwa-Laut) und 2 (weicher Schwa-Laut"), ohne diese Laute näher zu bestimmen. Nach der Bezeichnung zu urteilen, kann man vermuten, daß sich nach M. von i nicht nur durch größere Kürze und geringere Beteiligung der Stimmbänder unterscheidet, sondern noch durch ein Drittes. ǝ vertritt nach M. sowohl altes a, o, als auch y (sowie i nach kakuminalen Zischlauten) und alle Vokale außer u nach weichen Konsonanten (31, 61-65). Tatsächlich unterscheidet sich in der gebildeten Aussprache altes unbetontes y von den unbetonten auf a, o, d zurückgehenden Lauten: so ist z. B. der Laut y in den Wörtern выбирать, выдавать, вырывать, сыровар durchaus verschieden vom ə in den Wörtern: водовоз, воровать, собирать, соразмѣрный u. a., obgleich in gewissen Stellungen dazwischen liegende Laute möglich sind. Nach Palatalen tritt für alle Vokale außer für altes u, ü gewöhnlich i mit geringerer Beteiligung der Stimmbänder auf, in Kasusendungen jedoch

1) Vgl. Опытъ діалектологической карты etc. Zur gebildeten Aussprache vgl. KošUTIć Граматика руског језика I А. Petersburg 1919, DURNOVO und UŠAKOVѵ Хрестоматія по великор. діалектологіи Moskau 1910 Anhang (Transkription der „Дачпики“ von ČECHOV), UŠAKOV Краткое введеніе въ науку о языкѣ. Ders. Русское правописаніе и. a.

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vor harten Kons. in geschlossener Silbe mitunter auch ein Laut, der dem ǝ nahekommt, jedoch weiter vorne artikuliert wird (деревьяxь, гостем).

In Zusammenhang mit der unzutreffenden Annahme M.'s, die unmittelbar vortonigen Vokale und diejenigen des Auslautes gehörten derselben Stufe an, steht auch seine Behauptung, daß für altes a, o im unbetonten Auslaut z. B. in бáбα, пиво ebenso a gesprochen wird, wie auch in der ersten vortonigen Silbe (55-56). Tatsächlich hat die gebildete Aussprache für altes a, o im Wortauslaut ein ǝ d. h. den gleichen Laut wie in sonstigen unbetonten Silben und nur unter besonderen Intonationsbedingungen tritt für diesen Laut ein a auf.

Unerwähnt läßt M. den ǝ-Laut in unmittelbar vortonigen Silben (in den Partikeln umo, da, кañ, max, xomɩ).

In der Endung der 3. pl. -atz aus urslav. -ęto wird nach M. in unbetonter Stellung nach Zischlauten ǝ (62) gesprochen; da M. nichts über den Laut dieser Endung nach Palatalen sagt, läßt sich vermuten, daß seiner Meinung nach in solchen Fällen gesprochen wird. Tatsächlich wird aber in dieser Endung, wenn sie unbetont ist, stets u gesprochen: d'éržut, súšut, víďut, xód'ut, próśut, mól'ut etc.

Falsch ist die Behauptung: „Nach Vokalen im Wortinnern ist i... im Russ. präjotiert" (54). Altes (aus gemeinslav. i) erhält im Russ. nie eine Jotation, mit Ausnahme der pronominalen Formen иx, им, ими, die sowohl mit einem j-Vorschlag jich, jim, jimi, als auch ohne gebraucht werden. Außerdem wird im Wortanfang jenes i jotiert, das die gebildete Aussprache für gemeinruss. a, e, e nach j hat, jizýk, jidá, jivó, jilovog (язык, ѣда, его, еловый); dagegen ist das j vor einem so entstandenen im Wortinnern nach Vokalen in der gebildeten Aussprache geschwunden: praiśnícə, pɔisá, pəizdá, тәіѵб, vəivat, póis, výist, b'ednyi (проясниться, пояса, поѣзда, моего, воевать, пояс, выѣзд, бідные).

In der Konsonantentabelle (70) fehlen die den stimmlosen ź, y, u, u entsprechenden stimmhaften Laute; auch werden diese in der weiteren Darstellung nicht erwähnt1); die Bemerkung (S. 70 Anm. 2) über das stimmhafte Seitenstück zum stimmlosen w ist rätselhaft; „Ein palatales (2) kommt dadurch zustande, daß + Konsonant vor palatalen Vokalen stehen; z. B. дрожжи ‚Неfе' gespr. drož ̋žy". Und weiter in derselben Anmerkung: die Gruppe -зc- ist assimiliert zu žž- und erhält unter gleichen Bedingungen palatales ' z. B. возжигать, возжечь ..., gespr. vəž žygáť, văžž ̋ęč •; сжить gespr. ž žyť“, vgl. S. 75,гвазживать... gespr. gváž žəvət". Dieses z jedoch, vor welchem nach M. in der gebildeten Aussprache auftritt, steht

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1) y, das von j unterschieden ist, tritt im gebildeten Russisch in Formen wie o or, o б.az% auf; die stimmhaften den stimmlosen y und entsprechenden Laute kommen nur vor, wenn ų, vor stimmhaften Konsonanten stehen: отецъ боленъ, дочь больна и. а.

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nicht vor einem palatalen Vokal, sondern vor y oder a und ist außerdem velar; viermal setzt M. das Palatalitäts-Zeichen nur über das erste ž, ein Druckfehler ist daher hier ausgeschlossen. Wie kann aber dann ein nicht-palatales z vor velarem ž, auf das ein y folgt, sich in ein palatales verwandeln? Tatsächlich kommt solches in der gebildeten Aussprache nicht vor. Die Verbindung '+ oder genauer ein gedehntes ž, zuerst weich, dann hart, liegt nur vor, wenn ein selbständiges, volles" (nach der Terminologie von FORTUNATOV) auf ź oder ausgehendes Wort mit einem Anlaut des folgenden Wortes zusammen kommt: врозь живут, брось жребій; in den übrigen Fallen ist ein gedehntes palatal oder velar in seiner ganzen Artikulation. Ein gedehntes velares ž findet man 1. in der Verbindung von velaren auslautenden z, s oder ž, š mit anlautendem ž: Mороз жестокiй, вас жалко, нож желѣзный, мышь жила; 2. in der Verbindung von Präpositionen oder Präfixen wie deз, 6(0)з, uз, paз, repcз mit Wörtern oder Stämmen, die mit 2 anlauten: безжизненный, изжарить, изжога, разжигать, сжечь, с женой, из желѣза usw. Gedehntes palatales ž liegt vor 1. aus gemeinslavischem zdj, zgj, zg vor palatalen Vokalen (geschrieben зж, жж, жд): ѣзжу, пригвозжу, мозжечек, позже, возжа, визжать, дрожжи, жужжать, дождик usw.), 2. aus ż +ż zwischen denen ein geschwunden ist, wenn beide ž einem Stamm angehören: жжет 3. sg. u. a. 1). Daher ist die Aussprache des gedehnten im gebildeten Russisch bei den Wörtern возжигать und гвазживать nicht dieselbe im ersten Fall liegt ein velarer, im zweiten ein palataler Laut vor.

Falsch ist auch die Behauptung M.'s (70 Anm. 2), daß das ǝ vor palatalen Konsonanten (Beispiele sind nur mit d' gegeben) palatal klänge: 'd'it'e; tatsächlich ist das oc in einer solchen Stellung velar: Łd ít i.

Außerdem erwähnt M., das ʼn sei im Gen. pl. der ja-Stämme hart geworden (Beispiel вечерень S. 78); er läßt aber außer acht, daß im gebildeten Russisch diese Erhärtung nur beim n der alten Verbindung -bnb eingetreten ist, wenn das Suffix unbetont ist, vgl. дeревéнь mit Suffixbetonung und кухонь.

Ungenau behandelt werden auch bei M. die Bedingungen, unter denen in der heutigen gebildeten Aussprache eine Erhärtung der alten palatalen Konsonanten (aus gemeinslav. palatalisierten und aus Konsonanten, die in der gemeinruss. Zeit vor später geschwundenen 6 palatal wurden) eingetreten ist. Er behauptet, die Nasale, Labiale, nicht-kakuminalen Zischlaute und Dentale wären im Wortinlaut verhärtet . . .,

außer

1) Vgl. KošUTIć Граматика" руског језика І. А. 126-128, wo die Bedingungen der Velarität oder Palatalität eines gedehnten mit Recht abhängig gemacht werden von der Zugehörigkeit des ganzen Lautes zu einem Stamm (palatales gedehntes) oder dessen NichtZugehörigkeit zu einem Stamm.

wenn die genannten Laute vor Labialen und Gutturalen standen" (73). Tatsächlich sind die Labiale (auch m) sowohl vor velaren Labialen als auch vor Gutturalen entpalatalisiert, dagegen trat keine Entpalatalisierung bei Dentalen (n, s, z, t, d) vor weichen Dentalen mit Ausnahme von r ein. Die Konsonanten t, d sind vor ś, ź, l', ѝ reduziert (vor 7lateral, vor n- faukal), jedenfalls aber palatal. Der irreführende Eindruck der Härte wird erweckt durch das Fehlen der palatalen Explosion.

Die Betonung

Ohne die Fehler bei M. zu wiederholen, gebe ich im folgenden die bei ihm falsch akzentuierten Wörter mit der richtigen Betonung.

Nom. pl. писаря und писарú, Gen. pl. писарей (126), судей, судьям, судьями, судьях (138), гостя (139), тощи (selten 159), стражду (186), прибѣгла (194)1), усѣчённый, пересѣчённый aber изсѣченный (194), грозу häufiger als грозу (215), рѣку (in Verbindungen aber рѣку: Москву рѣку), траву und (seltener) траву, избу und избу, козу (aber: как Сидорову козу) (215), середу,Mittwoch‘2) среду, Mittwoch', среду, Mitte (216), в части,im Teileʻ, в части, in der Abteilung der städtischen Feuerwehr oder der städtischen Polizei (217), кисла, сиза, вяла, рыхла, скверна, яра, зрѣла, вдова, звана, вздорна, гнѣвна, спора, скора8) здорова,stark,,fest', здорова, gesund' (218-219), крива, свята 4) (220), чистó und чисто 5) на́го (ungebräuchlich), прямó und прямо 5) (221), сую, суёшь, суюсь, суёшься (möglich, aber vulgär auch суешься, jedoch nicht суешь) (223), загляну, взгляну aber гляну (224), тушишь, лѣнишься, свѣтишь, чинишь, коптишь, косишь (траву косой), aber косишь (глазами) (225), унял, уняла, уняло, начало, началось (начало, -лось ist provinziell), родилось, родились perf. und родила, родилась imprf., родились perf. u. imprf., aber nur родили (228), пряла, пряло, пряли (228), задохнуться und задохнуться aber nur вздохнуть (229).

Die Formen

M. weiß nicht, daß im gebildeten Russisch die unbetonte Endung des Loc. sg. immer -2 hat, und faßt daber das Verhältnis zwischen solchen Schreibungen wie Loc. sg. Василіи und Васильѣ (117) falsch auf, wo die Verschiedenheit der Endungen nur eine graphische ist;

1) Praet. fem. von прибѣгнуть (neben прибѣгнула). Mit Endbetonung прибѣгла, -гло, -гли (vulgär) Praet. von прибѣчь (dass. wie прибѣжать).

2) In der Bedeutung „Mitte" ist середа ungebräuchlich.

3) Bei BELIO Akc. st. auf den sich M. hier beruft, ist die Веtonung all dieser Adjektiva richtig angegeben (S. 115-116).

4) Die Formen лыса, руса, куца, дивна, хвора sind im gebildeten Russisch ungebräuchlich.

5) Die Adverbia lauten nur чисто, прямо.

als Beispiele für die Vertretung der Endung i nach Palatalen durch diejenige von -18 führt er Wörter an mit unbetontem : стрÓŁ, мужь (ib.). Statt dessen hätte er Beispiele mit Endbetonung geben müssen wie коHÉ, ножÉ, житьÉ u. a. und auf die Fälle der Erhaltung des i z. B. взабытьй hinweisen müssen.

Falsch sind bei M. die Pluralformen von aно, dessen Plural nur vom Stamm doj-: дóнья, доньев usw. gebildet werden kann; Formen wie дна, дны, дон (129) gibt es im gebildeten Russisch nicht.

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Bei der Behandlung der Pluralstämme mit dem Suffix -енят- (142, 143) muß гусенята, лисенята eingefügt werden; andrerseits wäre für волченята, мышенята волчата, мышата besser. Die Pluralia внуки und внучата haben verschiedene Bedeutung: внуки wird nur für Enkel" männlichen Geschlechts und in der Dichtersprache gebraucht. Irreführend und unzutreffend gibt M. die Bedingungen an, unter denen im Nom. pl. n. die Endungen y, i, a vorkommen (129—131). Tatsächlich lautet diese Form, wenn sie endbetont ist, immer auf a, mit Ausnahme von очки und ушкú1), bei nicht endbetonten Wörtern nach harten nicht gutturalen Konsonanten auf -y, nach k auf - aus; berechtigt sind daher Formen wie: mistá, palá, mará, sudá, sircá, ablaká, dirivá usw. aber ókeny, varóty, l'ícy, sóncy, žérkal'cy, rýl'cy, kól'cy, jáblǝk'i, vék ́i, lýki, akósk'i u. a. (geschrieben мьста, поля моря, суда, сердца, облака, дерева, окна, ворота, лица, солнца, зеркальца, рыльца, кольца, яблоки, вѣки, лыки, окошки). Nach harten Konsonanten bewahrt aber die Orthographie in allen Fällen das historische a und nur k'i wird graphisch durch zu wiedergegeben. Da im 18. und zu Anfang des 19. Jahrh. die Orthographie noch schwankend war, findet man in den Büchern aus jener Zeit häufig die der lebenden Aussprache näherstehenden Formen wie солнцы, лицы2). Statt des regelrechten ókny, l'icy usw. spricht man aber heute unter dem Einfluß der Orthographie oft ókna, l'íca. Der von M. angegebene Nоm. pl. письмедú kommt nicht vor; dieses Wort ist überhaupt im Nom. pl. ungebräuchlich $).

Die Nom. pl. m. дÓмы, учители (112) kennt das heutige gebildete Russ. nicht mehr, sie waren aber noch Anfang des 19. Jahrh. gebräuchlich.

Der Gen. pl. von городише lautet nur городйшь (nicht -eй, S. 131), vom Substantivum мгла wird er nicht gebraucht (137), von зaря heißt

1) Oчкú hat seinen Bedeutungszusammenhang mit dem Singular очко verloren; neben ушки kommt auch ушки vor mit einem ки, das hier berechtigt ist und auf yшкй übertragen werden konnte.

2) PUŠKIN schreibt übrigens окны, селы.

3) Die Deminut. auf -46, die eine Deminutivbedeutung im heutigen Russ. erhalten, bilden keinen Pl. (die Subst., wie кольпÓ, крыльпÓ, Nom. Pl. кóльиа, крúльпа, haben die Deminutivbedeutung verloren. Deminut. auf -ó gibt es im Russ. wenig. Mir fällt bloß винио, деревпо, пивцо, письмецо, польцо, ружьецó ein.

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