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1. explosives g1), 2. ž aus dj in der 1. sg. der Verba: cycý 3), 3. kein Wandel von und zu u nach Vokalen 3), 4. das Fehlen eines Gen. pl. fem. auf -ov 4); von den Unterscheidungsmerkmalen des Russischen" und Wr. vom Klr.: 1. der Zusammenfall von alter e und è in einen Laut) und 3. a, a in vortoniger Stellung für altes o). Andererseits sind einige Merkmale, die das Klr. und Wr. nach M. vom Russischen" scheiden, vielen wr. und klr. Dialekten fremd. Z. B. 2. dž aus gemeinslav. dj in der 1. sg. der Verba 7), 5. 1. Pl. auf -mo3); 6. Das Futurum der imperfektiven Verba auf my, meш u. a. o).

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Da bei der Beschreibung des Russischen", Wr. u. Klr. die dialektischen Verschiedenheiten dieser Sprachen nicht berücksichtigt werden, besteht die Gefahr, daß der nicht sachkundige Leser aus dem Buch von M. ein ganz falsches Bild von dem Verhältnis dieser Sprachen zu einander bekommt. Die Verwirrung wird dadurch noch vergrößert, daß M. bei der Charakteristik dieser Sprachen an erster Stelle oft nebensächliche Merkmale nur deshalb nennt, weil sie der west- und südslavischen Sprachgruppe fremd sind, anstatt eine Charakteristik nach der Gesammtheit der Merkmale zu geben. M. vergißt oder ignoriert wissentlich die Tatsache, daß für eine Sprache, um sie von den verwandten Sprachen zu scheiden, nicht nur das Vorhandensein einzelner in den anderen Sprachen nicht vorkommender Züge charakteristisch ist, sondern auch die Art ihrer Kombination, wie sie nur in dieser einen Sprache anzutreffen ist.

Das Großrussische teilt M. in zwei Mundarten: die nordgrr.

1) Explosives g kommt nur im ngrr. und mittelgrr. vor, im südgrr. dagegen spirantisches y.

2) In vielen südgrr. und einigen ngrr. Dialekten wird hier d gesprochen: садю, ходю, видю, судю. 3) u aus v nach Vokalen

in vielen südgrr. und einigen ngrr.

Dialekten; u aus in einigen ngrr. Dialekten.

4) Gen. pl. fem. auf -ov findet sich sporadisch in vielen grr. Dialekten.

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5) e und ě sind in vielen ngrr. Dialekten nicht gleichlautend, die für altes ě ie, i haben und für altes e e, o; auch nicht in einigen südgrr. Dialekten, die für altes eie haben. Schließlich sind auch im gebildeten Russisch e und ě nicht ganz gleichlautend geworden, vgl. Gen. pl. cë.1%, und Praet. cл u. a.

6) Im Ngrr. ist der Wandel von vortonigem o zu a und ǝ unterblieben.

7) In einem großen Teil der klr. Dialekten wird in diesem Falle d' wie im Südgrr. gesprochen: судó u. a.

8) In allen nordwr. u. einigen klr. Dialekten

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nur m.

9) Im Nordwr. und in einem großen Teil des Klr. ist ein Futurum auf my, nem ungebräuchlich; Futurbildungen mit бyay sind in klr. und wr. Dialekten üblich.

und südgrr.; zu der letzteren rechnet er alle a-Dialekte. Über die mittelgrr. Dialekte (die Übergangsdialekte mit nordgrr. Grundlage und südgrr. Schichtung) sagt M. nichts; es ist auch nicht von dem verschiedenen Grade von Übereinstimmungen zwischen einzelnen a-Dialekten (nach M. den südgroßrussischen") und dem Nordgrr. die Rede. Die allgemeine Charakteristik der beiden Mundarten besteht eigentlich nur in einem Hinweis auf das Okanje im Nordgrr., das Akanje im Südgrr. und den postpositiven Artikel (-o-t, ta, to, tu, t'e) im Nordgrr. Über das Okanje und Akanje äußert sich M. nur ganz allgemein und deshalb ungenau. Es heißt bei ihm, daß im Nordgrr. alle unbetonten o und a als o und a erhalten sind; tatsächlich werden die unbetonten o, a in vielen nordgrr. Dialekten unter gewissen Bedingungen reduziert oder sie unterliegen anderen Veränderungen. Desgleichen behauptet er ohne Einschränkung, altes unbetontes e sei nach palatalen Kons. vor harten Kons. im Nordgrr. zu o geworden, mit der Bemerkung, daß dieses o geschlossener sei als das betonte ó im Südgrr. und wiederum hat altes unbetontes e vor Velaren im Nordgrr. nicht in allen Stellungen und nicht in allen Dialekten o ergeben; außerdem ist der Grad der Geschlossenheit dieses o nicht in allen Dialekten gleich. Andrerseits ist das südgrr. ó nicht überall gleich: es gibt Dialekte, in denen ó unter gewissen Bedingungen sehr geschlossen, ähnlich einem u, klingt. Was den postpositiven Artikel anbetrifft, so kommt er auch in südgrr. Dialekten, allerdings seltener als in nordgrr. vor.

Das Nordgrr. teilt M. in Dialekte ein, die c und verwechseln und solche, die es nicht tun; außerdem gibt er, wenn auch nur kurz und ungenau, das Verbreitungsgebiet dieser Erscheinung an. Noch kürzer (auf 5 Zeilen) spricht M. von dem Wandel eines alten ě zu i, ohne die lautlichen Bedingungen und die Verbreitung anzugeben, und von dem lautlichen Wandel von a zu e zwischen Palatalen. Von den übrigen Eigenarten des Nordgrr. handelt er nicht. Ohne auf die Frage einzugehen, wie weit es berechtigt ist, sich bei der Charakteristik der grr. Dialekte auf die genannten Merkmale zu beschränken, will ich nur erwähnen, daß es besser wäre, nicht von einem Wechsel" von c und zu sprechen, sondern von einem lautlichen Zusammenfall; die Dialekte, in denen nur c oder nur für altes c und è gesprochen wird, sind eben noch zahlreicher als diejenigen mit einer Verwechslung von c und č.

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Über die Eigentümlichkeiten und die Einteilung der südgrr. Dialekte wird wörtlich folgendes gesagt: In seinem westlichen und südlichen Teile nähert er (der südgrr. Dialekt) sich mehrfach dem Wr. und Klr., so z. B. in der Aussprache eines vortonigen e als ja (я-Jakanje) z. B. нясý für несý. Anderseits wird vortoniges e vielfach, wie auch in der russ. Bühnensprache, wie i ausgesprochen, z. B. несý, нести ,ich trage, tragen', gesprochen wie čsú, úęsti. Mundartlich findet sich öfter die Differenzierung, daß die Aussprache ja vor harten, die Aussprache i vor weichen Lauten vorkommt, z. B. hasú, něśóš. Im Silben

Zeitschrift f. slav. Philologic. Bd. I.

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auslaut und vor Konsonanten wird v (B) strichweise in wr. und klr. Weise wie gesprochen, z. B. внукь,Enkel' wie unuk. Der Guttural 2 klingt, teilweise wie ein Reibelaut, neugriechisch y, z. B. ropá,Berg' als yará."

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Ich verstehe nicht, woher M. diese Angaben hat. Auf jeden Fall enthalten die von ihm zitierten Hilfsmittel (unter anderen der Опыть діалектологической карты, die Матеріалы для изученія великорусскихъ говоровь der Petersburger Akademie, die von mir und UšAKOV herausgegebene Хрестоматія по великорусской діалектологіи) u. a. nichts derartiges. Bei der Darstellung der Aussprache des vortonigen e im Südgrr. sagt M. nichts über die vortonigen ě, ę, 'a, während ein allen a-Dialekten (sowohl denen mit Jakanje, als denen mit der Aussprache z oder e für altes e) gemeinsames Merkmal der lautliche Zusammenfall von alten unbetonten e, b, ě, ę, a ist, sowohl in vortoniger als auch in 'a jeder anderen unbetonten Stellung. Das Jakanje, d. h. die Aussprache a nach weichen Konsonanten (nicht ja" wie M. schreibt) für vortoniges e und folglich auch für vortoniges 6, ě, ę, a kommt nicht nur im südlichen und westlichen Teil des südgrr. Gebietes vor, sondern auch in den meisten a-Dialekten von der Grenze des Wr. bis zu den östlichsten Grenzen des a-Gebietes und von denen des Klr. bis zum nordgrr. Okanjegebiet. Auf diesem Gebiet finden sich kleine Sprachinseln mit dem Ikanje und Ekanje, d. h. der Aussprache i oder e für altes e, b, ě, ę, a in vortoniger Stellung. Die von M. angegebene Aussprache a vor harten Konsonanten, i oder e vor weichen kommt nur in den nördlichen Dialekten des Südgrr. vor und in einem großen Teil jener aDialekte, die im Опыть діалектологической карты als mittelgrr. bezeichnet sind und von den südgrr. getrennt werden müssen. In den übrigen südgrr. Dialekten ist das Jakanje zum größten Teil entweder ein sogen. starkes ('a in unmittelbar vortoniger Stellung unabhängig von der Art des folgenden Konsonanten und des Vokals der nächsten Silbe) oder ein dissimilatorisches ('a vor Silben mit y, i, u, é oder altem o; i bezw. e vor solchen mit a, e). Über dieses dissimilatorische sagt M. nichts, obgleich es in einem großen Teil der südgrr. Dialekte und im ganzen Nordwr. vorkommt. Nach diesen Erörterungen scheint mir die Notwendigkeit, im Jakanje eine besonders nahe Verwandtschaft mit dem Wr. oder gar Klr. zu sehen, hinfällig. Außerdem verstehe ich nicht, warum M. das a nach weichen Konsonanten (nasú) mit ja und e, e (účsú, úęśoš) 1) mit i identifiziert. Der Laut u für v vor Konsonanten und im Auslaut, und silbisches u für v (aus altem vʊ, vb) im Anlaut (M. spricht auch in dieser Stellung unzutreffend von einem u, obgleich das Beispiel unuk richtig mit u gegeben wird) wird im südwestlichen Teil des Südgrr. gesprochen, während die nördlichen und östlichen südgrr. Dialekte in solchen Stellungen v und f haben.

1) Darüber, daß diese Schreibungen der Akanjeaussprache nicht entsprechen vgl. oben.

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Ein spirantisches 2 (y) ist dem ganzen Südgrr. eigen; die Dialekte mit g sind ihrer Entstehung nach nicht südgrr. Über die übrigen Eigenarten des Südgrr. sagt M. nichts.

Einige Hinweise auf Dialekteigentümlichkeiten finden sich auch weiterhin. So sagt M. auf S. 73: in einem Teile der grr. und wr. Volkssprache, sowie im Klr. ist -t' (3. Sg. und Plur. Praes.) noch heute geläufig." Hierüber läßt sich genaueres sagen: das t der 3. Sg. und Plur. praes. ist im ganzen Südgrr. und im ganzen Wr. (aber nicht nur in einem großen Teile") weich, dagegen im Nordgrr. hart 1); im Klr. ist das t im Osten und in der ukr. Schriftsprache weich, im Westen hart; die mittelgrr. Dialekte haben zum größten Teil ein hartes t.

Auf S. 77 heißt es in der Anmerkung, daß das Südgrr. den Laut f aus chv kennt „z. B. fost für XBOсTь." Eine solche Aussprache findet man aber im Südgrr. nur sporadisch als Reaktion gegen die in diesen Dialekten übliche Aussprache chv für ein schriftsprachliches f: Xвилип, Хведор и. а.

Konsequent durchgeführt ist die Aussprache f für chv nur in einem Teil des Nordgrr.: fost, fastat', forost, ufat'it'; in einigen grr. Dialekten kommt auch f für ch vor, hauptsächlich im Loc. u. Gen.Loc. pl.: dóbryf, moif, t'ef, na rukáf u. a.

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Auf S. 103 bei der Behandlung des Vorschlags von j und v“ behauptet M.: Die Schriftsprache ist nicht so weit gegangen wie die Volkssprache und kennt nur den Vorschlag von j und v. Aber auch die Volkssprache" (ganz abgesehen von den klr. Dialekten) kennt „nur den Vorschlag von j und v“. Im Klr. kommt außerdem noch ein h vor: horáty für opaть u. a., doch dieses h ist auch in die ukr. Schriftsprache eingedrungen. Im übrigen darf die Volkssprache nicht als ein einheitliches Ganzes betrachtet werden: es gibt Dialekte, in denen sich tatsächlich j und v vor anlautenden Vokalen entwickelt haben in Stellungen, wo die Schriftsprache diese Laute nicht hat; so hat ein Teil des Grr. ein neues j vor dem anlautenden e der demonstrativen ɔmom, íñoй, ɔ60 u. a., die dort als jétot, jékoi, jévo u. a. gesprochen werden; in einem Teil des Südgrr. hat sich ein sekundäres v vor anlautendem betonten u, o, das nicht auf akutiertes o zurückgeht, entwickelt: vútka, vóźira für утка, oзepo; die meisten Grr. Dialekte haben jedoch anlautendes j und v in den gleichen Fällen wie die Schriftsprache.

Bei der Behandlung der gemeinidg. ū-Stämme im Russischen (107 bis 108) hätte auf die Erhaltung des Nom. sg. cвекры (als svakгý) in südgrr. Dialekten hingewiesen werden können.

Auf S. 148 spricht M. über das Vorhandensein der Demonstrativрräfixe ǝ-, зн-, ǝс-, ǝx- in den Dialekten. Tatsächlich kennt die Volkssprache von diesen Präfixen nur ǝн- (ǝнтот,jener'); die übrigen findet

1) Nur in einem kleinen Teil des Gouv. Olonec liegt ein weiches t- in der 3. Pl. auf ut' vor, in der 3. Sg. dagegen ist es hart.

man in literarischer Wiedergabe der Volkssprache, in die jene aus den in der Volkssprache gebräuchlichen Wendungen: e mos, o mox, с эстим, из эстого, к эхтому u. a. eingedrungen sind; hier ist ə die hinweisende Partikel und , c, x Wiederholung der Präposition.

Zu S. 153. Das Pronomen áкoй (aus gemeinslav. *ákyjo oder *hákyjo vgl. abg. año, anu) ist in grr. Dialekten erhalten; das gleiche Pronomen aber mit anderer Betonung: якйй (aus gemeinslav. *jakýjь) kommt im Klr. vor.

Falsch ist die Annahme (185 Anm. 3), daß das Südgrr. in der 1. Pl. die Endung -mo bat.

S. 186 Anm. 1 handelt über die Dialektformen der 1. Sg. bei den Verben der 2. Konjugation auf -d», -n, -810, -10, -mio, -c10, -310, für -бл, -пîî, -eл, -, -чy, -шy, besonders im nördlichsten Grr., sowie z. T. im Südgrr." Tatsächlich sind diese Formen im Südgrr. nicht seltener als im Nordgrr., und außerdem sind sie stark im Klr. verbreitet.

Die 1. und 2. pl. Imperat. auf -ěmʊ, -ěte haben sich nicht nur im Wr. (188 Anm. 2), sondern auch im Klr. erhalten.

Unzutreffend ist es auch, daß die Gerundia auf -я,nur der Schriftsprache angehören (S. 190); sie sind auch im volkstümlichen Grr. vorhanden und nicht weniger gebräuchlich als die Gerundia auf -ч, die hauptsächlich im Wr. und Klr. verbreitet sind.

Der Charakteristik der einzelnen russischen Sprachen (6-13) geht eine solche der ostslav. (russischen) Sprachgruppe voraus (3-6). M. handelt hier nicht von den alten Eigentümlichkeiten der russ. Sprachgruppe, sondern von jenen, die sie heute von den übrigen Slavinen scheidet; daher finden sich bei ihm neben so alten Erscheinungen wie der Vollaut, o aus %, ž, č aus dj, tj, späte wie die auf altes ě zurückgehenden Laute der Endung des Loc. sg. der jo- und Dat.Loc. der ja-Stämme, Dat. pl. der o-Stämme auf -am. Auch hier beschränkt sich M. wiederum auf Erscheinungen, die in keiner anderen slavischen Sprache vorkommen, obgleich für eine Charakteristik der ostslav. Einheit weniger die einzelnen Merkmale wichtig sind, als gerade die Gesamtheit aller die russ. Sprachgruppe ausmachenden Züge, die in solcher Kombination in keiner anderen slav. Sprache vorliegen 1). Aber trotzdem M. nur russische, in den übrigen Slavinen sich nicht wiederholende Tatsachen anführen will, nennt er doch einige unter ihnen, die auch in anderen slav. Sprachen vorliegen: 1. o aus haben mazedonische Dialekte, das Niedersorbische und Slovakische, 4. sekundäres o zwischen Konsonanten in geschlossener Silbe (огонь u. a.) liegt in den gleichen Sprachen vor. 5. & aus tj kennt, wie M. selbst bemerkt, auch das Slovenische.

Von den übrigen Slavinen zieht M. nur das Abg. und heutige

1) Vgl. die vortreffliche Begründung dieses Gedankens bei ŠACHMATOV Введеніе въ курсъ исторіи русскаго языка Teil I Petersburg 1916 S. 14-16.

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