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er aber der Mäzen war, wurde die Ausgabe unter seinem Namen besorgt. -Für die Igorlied forschung sind diese Feststellungen von SP. von außerordentlicher Bedeutung.

J. MANDYČEVSKYJ Слово о пълку Ігореві (1188 р.). Літературна реконструкція. Lemberg 1918. 95 S.

Eine metrische ukrainische Überarbeitung des Igorliedes, ein Kommentar und eine skandierte Wiedergabe der Editio princeps bildet den Inhalt dieses Buches. Auf die metrische Überarbeitung soll hier nicht eingegangen werden, da der Verf. mittlerweile zu neuen Resultaten gekommen ist, die demnächst veröffentlicht werden. Der Kommentar enthält neben vielen überflüssigen, weil selbstverständlichen oder längst bekannten Erklärungen eine ganze Reihe nicht überzeugender. Einige davon seien hier angeführt. ТрудныXь повbстiй wird (S. 53) als giftige Mär übersetzt, S. 59 мыслiо zu мысio Eichhörnchen' (bereits bei MILLER Bзгляд) verbessert. Abgesehen davon, daß ein Gedanke wie мыслію по древу durch mehrere Stellen aus der altrussischen Literatur gestützt werden kann, ist мысь ja nur ein im Dialekt von PSKOV (мышь> мысь) gebräuchliches Wort und kann folglich in dem vom Verf. als ukrainisch bezeichneten Urtext nicht gestanden haben. Unverständlich ist mir, wie M. auf den Gedanken kommen konnte, statt мыслену древу S. 60 маслину др. ‚Olivenbaum' zu lesen. IIIеломя,Hügel' wird S. 63 mit шелом .Helm' verwechselt, vgl. RYBNIKOV I Nr. 19/37, Hypatiuschronik 6659 u. a. Ferner darf блъванъ im Igorliede nicht der Bedeutung nach zu бовваніти (so S. 60 vgl. auch бовван далекий' §. 61) gestellt werden. Bolvan ursprünglich,Säule' (vgl. MELIORANSKIл Известия VII 2, 280) dann,Götze' wird hier wie in der Volkspoesie (vgl. Что у тебя за болванъ пришолъ, что за дуракъ неотесанои. KIRŠA DANILOV S. 78 und Идолише поганое, HILFERDING Он. был. III 134) als Schmähwort gebraucht. Zur Etymologie von TMUTOROKAN' (M. 61,затьмарений') vgl. VASMER Acta Univers. Dorpatensis Serie B Bd. 1 (1921) Nr. 3 und Zschr. f. sl. Ph. I 169 mit Lit. Пpioдt wird S. 65 unzutreffend durch,bedecken' wiedergegeben (vgl. KOLESSA укр. нар. дум. 1 Nг. 2). Bei бусово, das nichts mit бoc, бic (S. 69) zu tun hat, liegt eine Bildung von буcый,grau' (Ak. Wb. I S. 299) vor, wie синево. Unberechtigt ist ferner die Korrektur von Rim zu Rama (S. 70), da die Chroniken ausdrücklich von Kumanenkämpfen bei Rim berichten (vgl. Hypatius. chronik 6693 Половци приступиша къ Римови). Interessant wäre es zu erfahren, auf Grund welcher Belege M. behauptet, daß Пльсньско bei Kiev und Трикусы bei Novgorod gelegen hat. Vollkommen willkürlich sind natürlich auch Verbesserungen" wie Дажьбогь zu Дастьбог, Готскія zu Гаспидския, Глѣбову zu Хлібовому (!), мытех zu IMOTLOX u. a. m. Was den Abdruck der Editio princeps anbetrifft, so ist dort bedauerlicherweise eine Reihe von Druckfehlern stehen

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geblieben. Für die Igorliedforschung von einigem Nutzen ist, daß M. eine rein ukrainische, volkstümliche Entstehung (allerdings ohne dafür Beweise zu liefern) für dieses alte Sprachdenkmal annimmt und einige neue Parallelen aus der Volkspoesie bringt.

P. MAŠTAKOV Къ тексту Слова о полку Игоревѣ. Известия XXIII (1918) Heft 2, 74-76.

Ausgehend von der Annahme, im 16. Jahrh. sei von einem Abschreiber eine Umstellung einiger Blätter des Igorliedes vorgenommen worden, versucht der Verf. ihre ursprüngliche Reihenfolge anzugeben und die Größe der Handschriftenblätter jener Zeit zu bestimmen.

E. HOFMANN Beobachtungen zum Stil des Igorliedes. Arch. f. sl. Ph. XXXVIII 89-107, 228-244.

Die Arbeit gibt eine mehr oder minder genaue Aufzählung der Gliederung von Sätzen und größeren Abschnitten, der Formeln, Epitheta ornantia und Bilder des Igorliedes. Außerdem wird über seine verschleierte Darstellungsweise gehandelt und nach den Vorlagen für diese Stilmittel gesucht. Leider hat H. sich nicht vorurteilsfrei an die Bearbeitung dieser Fragen gemacht. Der Einfluß von Vs. MILLER's Bзгëяä на Сл. о ПI. Иг. äußert sich einerseits in einer starken Überschätzung der Übereinstimmungen zwischen Igorlied und Девгенієво Дѣяніе, andrerseits in einer Unterschützung des Wertes der Volkspoesie für die Untersuchung dieses ar. Sprachdenkmals. Fragt man danach, welche gemeinsamen Stilmittel HOFMANN für das Igorlied und Девгенiево Дьянiе gefunden hat, so ist es, selbst wenn man sich seinen Ausführungen anschließt, nicht allzuviel, nämlich:

a) Der Ausdruck одинъ свѣтъ, свѣтлый ты Игорю soll nach ihm ,wahrscheinlich byzantinischen Ursprungs" sein. Um diese Behauptung zu beweisen, verfüllt H. m. E. in einen Fehler, indem er auf ähnliche Wendungen im griech. Digenis hinweist. Eine Beeinflussung durch das südslavische Девг. Дян. wäre prinzipiell möglich, aber um sie zu erweisen, waren Übereinstimmungen mit der südslavischen nicht mit der griechischen Fassung nachzuweisen. Denn die griechischen Parallelen besagen nichts. Vgl. hierzu aus der Volkspoesie,,O и Петръ свѣтъ въ насъ на ворономъ конѣ“ SOBOLEVSKIJ Великорусск. нар. пѣсни IV 396/1.

b) Die Anwendung von Bildern, H. hält das Дeвг. Д₺янiе für bilderreicher als die russische Volkspoesie. Dieses ist begreiflich, weil er sich ein Urteil über die letztere nur auf Grund einer einzigen Byline gebildet hat und die lyrische Volkspoesie ganz außer acht läßt. Außerdem genügt, um die Quelle dieses Stilmittels zu finden, nicht allein die Feststellung der Menge von angewandten Bildern. Es muß vielmehr ihr gemeinsamer gedanklicher Inhalt nachgewiesen werden.

Ferner versucht H., die dem Igorliede mit der russischen Volkspoesie gemeinsamen Stilmittel aufzuzeigen. Trotz seiner Äußerung auf S. 238 halte ich es doch für methodisch durchaus anfechtbar, nur eine Вyline (Mиxайла Потыкь НILFERDING o. c. I 266-288) zum Vergleich heranzuziehen, besonders wenn die Auswahl unter dem Gesichtspunkt der Länge dieser Byline erfolgt (108). Auf die lyrische Volkspoesie habe ich bereits oben verwiesen. H. kommt zum Ergebnis, daß der Dichter des Igorliedes aus der Volkspoesie die Gliederung, Anwendung von Formeln und Epitheta ornantia gelernt habe. Die Beweisführung leidet aber darunter, daß H. keine wörtlichen Übereinstimmungen anführt.1)

Beanstandet werden muß ferner eine Reihe von Textdeutungen bei Н.: мыслію по древу darf nicht als мысію gelesen werden (vgl. S. 530), weil Mыслено древо пur ein Variation des gleichen Gedankeninhalts ist. Vgl. außerdem das schon oft zitierte,,И быxь паря мыслВо своею аки орелъ по воздуху" Даніилъ Заточникъ. UNDOL'SKIJ Русск. Bеc. I 103. Auf S. 235 meint H., daß отHiй in Zeile 593 nach ABICHT?) fehlen müsse, da es sich um die Eroberung des Kiever Thrones handle. Das Testament des Jaroslav Mudryj besagt aber, daß der Großfürst von Kiev Vatersstelle bei den andern Teilfürsten zu vertreten habe. In diesem Sinne ist m. E. diese Stelle zu fassen. Unter бльвань (237) wird wohl kaum ein Götze gemeint sein (vgl. S. 530). Синее вино съ трудомь смѣшено übersetzt H. mit einen mit Kümmernissen gemischten Wassertrunk (! 237). Ich vermute, daß dieser Fehler auf eine von H. mißverstandene Stelle bei POTEBN ́A3) (Kom.) zurückgeht. Ferner darf den Worten сыпахутьми ... великый женчшгь на лоно nicht der Sinn untergeschoben werden nur eine Perle ist gerettet: Igor". Bekanntlich bedeuten ja Perlen in der Volkspoesie Unglück, Tränen und Kummer. Völlig unklar ist mir auch, waruni Н. обида stets zu Ubida verbessert. Ferner scheint mir die Auffassung unbegründet, daß man unter Обида und Слава Walküren zu verstehen habe. M. E. liegen hier Personifikationen von Abstrakta vor, wie sie auch sonst im Igorliede und besonders in der Volkspoesie üblich sind. Auf einige weniger wesentliche Irrtümer soll hier nicht eingegangen werden.

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A. S. ORLOV CлOво о полку Игоpeвb. Moskau 1923 56 S.

Eine Einführung in das Igorlied und eine Textausgabe. In der Einführung werden mehrere, zum Teil recht unsichere Parallelen aus der gelehrten Literatur angeführt, die jedoch n.. E. nicht für eine ge

1) Ich habe über 50 Epitheta ornantia des Igorliedes aus der Volkspoesie belegen können.

2) Das Lied von der Heerschar Igors. Leipzig 1895.

3) PОTЕBN'A Сл. о П. Иг. Текст и примѣч. 1878.

lehrte Entstehung des Liedes sprechen. Der in Fußnoten zur Textausgabe untergebrachte Kommentar stützt sich im wesentlichen auf die Ausführungen von MILLER und POTEBNJA. Neue Lesungen werden nicht geboten.

Die Mär von der Heerfahrt Igors. Der ältesten russischen Heldendichtung deutsch nachgedichtet von ARTHUR LUTHER. München Orchis-Verlag 1923. 80 S.

Mehrfach wurde bereits versucht, das Igorlied ins Deutsche zu übertragen. Während es sich aber bei den früheren Arbeiten in erster Linie um Übersetzungen handelte, bietet LUTHER eine freie Nachdichtung, die als solche als gelungen bezeichnet werden muß. Irgendein philologischer Wert kommt ihr natürlich nicht zu, da es L. daran lag, das Igorlied als Kunstwerk dem deutschen Publikum nahezubringen. Sehr starke Abweichungen vom Originaltext dürfen daher nicht Wunder nehmen. Außer der Nachdichtung enthält das Buch eine kurze Einführung in den Text und ein Namenverzeichnis, beiden liegen die Untersuchungen von Vs. MILLER zu grunde, deren Fehler leider auch mit übernommen worden sind. Trotzdem dieses Buch keine selbständige wissenschaftliche Leistung darstellt, ist eine Anzeige desselben hier wegen seines künstlerischen Wertes angebracht. Leipzig

MARGARETE WOLTNER

Berichtigung:

In meinem Aufsatz Zschr. I sind folgende Stellen zu berichtigen: S. 221 Z. 12 von unten lies: autù; S. 222 Z. 18 ist statt Stammbetonung zu lesen: Formansbetonung; S. 224 Z. 21 von unten lies: zapoved; S. 227 Z. 21-23 soll es heißen: Zu der vom Verfasser angenommenen Beschränkung der Metatonie auf einige Fälle mit Mehrsilbigkeit bemerke ich, daß auch mich die von LEHR-SPŁAWIŃSKI angeführten Beispiele .... nicht überzeugen; S. 227 Z. 1 von unten lies: dobov; S. 228 Z. 15 von unten statt Akut lies: Zirkumflex; S. 232 Z. 3: „dagegen" ist zu streichen.

Charkov

L. BULACHOVSKIJ

Bei der Redaktion eingegangene Bücher.

Analecta Ordinis S. Basilii Magni, Tomus I Fasc. 1, Zoukva 1924, 8°. 160 S.

ANDERSON Walter. Kaiser und Abt.
Die Geschichte eines Schwankes.
Helsingfors, Suomalainen Tiedeaka-
temia 1923, So. VI + 449 S. (=
FFCommunicatious Nr. 42.)
Archiv für slavische Philologic. Bd. 39
Heft 1/2 und 3/4, 8°. 304 + IV.

Berlin vom 1.-4. Oktober 1924. Berlin, O. Stollberg, 1925, 8°. 268 S. BONWETSCH N. Kirchengeschichte Rußlands im Abriß. Leipzig, Quelle & Meyer 1923, 8°. 89. (= Wissenschaft und Bildung Bd. 190.) BREZNIK Anton. Slovenska slovnica za srednje šole. 3. Auflage. Prevalje, Družba sv. Mohorja, 1924, 8°. 246.

de Paris. Bd. 25 fasc. 1 (Nr. 76), 8°. XXIII + 104 S. CHALOUPECKÝ Václav. Staré Slovensko,

Arhiva. Revistă de istorie, filologie şi | Bulletin de la Société de Linquistique cultură romînească ed. ILIE BARBULESCU. Bd. XXX Nr. 3 u. 4. Jaşi, ,Lumina Moldovei 1923, 8°. 241418, Bd. XXXI Nr. 1, Jași 1924, 8°. 80 S.

BADALIĆ Josip. Iz ruske dramatike epohe Petra Velikoga, Zemun 1925, 4°. 61 S. (Spomenik Srpske Kralj. Akademije u. Beogradu 62.) BAGALIJ Dm. Narys ukraïnśkoï istoriografiï Bd. I Litopysy. Lief. 1 Kyïv 1923, 8°. 138 S. (= Zbirnyk Istoryčno-filologiču. Viddilu Ukraïusk. Akad. Nauk Nr. 1.) BARAC G. M. O sostaviteľ'ach „Pověsti vremennych lět" i jeja istočnikach, preimuščestvenno jevrejskich, Postume Ausgabe, Berliu, Baratz, 1924, 8°. 265 (= BARAC Sobranije trudov Bd. 2).

BELARUSKI Kalendar na 1925 hod. Vilna, Vydańne Belaruskaha Hramadźanskaha Sabrańúa ŭ Vil'ni1925, 8°. 109.

Bericht über die Verhandlungen der

XIX. Tagung des Allgemeinen Deutschen Neuphilologen-Verbandes in

Bratislava, Filosofická Fakulta, 1923, 8°. 424 + XX S. (= Spisy Filosofické Fakulty University Komenského v Bratislavě III.) ČESKOLUŽICKÝ VĚSTNÍK. Ročník V, Nr. 1-10. Prag 1924, 8°. 60 S. DREVNIJ MIR. Periodičeskij Organ, izdavajemnyj Archeologičeskim Otdeleniem Naučno-Izsledovatel'skogo Instituta Archeologii i Iskusstvoznanija v Moskve. Moskau, 1924 Heft 1, 1924, 8°. 54. EICHENBAUM B. EICHENBAUM B.

Lermontov. Opyt istoriko-literaturnoj ocenki. Leningrad, Gosizdat, 1924, 8°. 168 S. EKBLOM R. Kolyvánь, Une contribution à l'histoire des noms de la capitale de l'Estonie (Språkvetenskapliga Sällskapets i Uppsala Förhandlingar 1925-1927 S. 1-12). ERNST F. Kontrakty ta kontraktovyj budynok u Kyïvi 1798-1923. Kulturno-istoryčnyj ct'ud. Kyïv 1923, 8°. 96 + IV (= Zbirnyk Istoryčno

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